Nuklearmediziner führen Untersuchungen mit radioaktiven Substanzen (sogenannte Radiopharmaka) durch. Sie sind sowohl diagnostisch als auch therapeutisch tätig.
Nuklearmediziner behandeln Patienten, die zumeist von niedergelassenen Kollegen anderer Fachrichtungen zur Abklärung bestimmter Beschwerden an den Nuklearmediziner überwiesen werden. Jede Behandlung beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Anamnesegespräch, im Rahmen dessen sich der Nuklearmediziner ein genaues Bild von den Beschwerden und ggf. Vorerkrankungen eines Patienten macht. Anschließend führt ein Nuklearmediziner spezielle Untersuchungen durch, um eine endgültige Diagnose treffen und eine Therapie verordnen zu können.
Zur Diagnostik nutzen Nuklearmediziner bildgebende Verfahren wie z.B. Ultraschall, Positronen-Emissions-Tomografien (PET) oder Szintigrafien und verabreichen ihren Patienten eine für sie unschädliche Menge eines radioaktiven Präparats, das auf den speziellen "Röntgenbildern", die die PET oder Szintigrafie erstellt, Stoffwechselvorgänge sichtbar macht. Da sich das Präparat in dem zu untersuchenden Organ anreichert, kann der Nuklearmediziner anhand des bildgebenden Verfahrens erkennen, ob die Stoffwechselvorgänge irgendwelche Besonderheiten aufweisen, die auf bestimmte Erkrankungen schließen lassen. Auf diese Weise lassen sich vor allem Krebserkrankungen, Schilddrüsenentzündungen, Nierenerkrankungen oder Rheuma diagnostizieren.
Zu den Krankheiten, die mit der Nuklearmedizin diagnostiziert bzw. behandelt werden können, gehören also z.B.:
- gutartige Tumore
- Knochenentzündungen
- Nierenerkrankungen
- Rheuma
- Herzkrankheiten.
Steht die Diagose fest, besprechen Nuklearmediziner den weiteren Behandlungsverlauf mit den Patienten bzw. erstellen einen individuellen Therapieplan.
Neben den medizinischen Aufgaben gehören auch organisatorische bzw. verwaltende Tätigkeiten zum Berufsalltag eines Nuklearmediziners. Behandlungsverläufe müssen dokumentiert, Arztbriefe verfasst und ggf. auch Gutachen erstellt werden.
Nuklearmediziner arbeiten in Krankenhäusern oder in einer eigenen Facharztpraxis, teilweise auch zusammen mit einem oder mehreren Kollegen. In großen Facharztpraxen kann ein Nuklearmediziner hingegen – genauso wie im Krankenhaus – auch als angestellter Facharzt tätig sein. Die therapeutische Tätigkeit, die ein Nuklearmediziner anbietet, hängt vom Spektrum der jeweiligen Klinik bzw. Praxis ab. In der Klinik kommen neben Therapien der Schilddrüse z.B. auch diverse Krebstherapien zur Anwendung.
Darüber hinaus finden Nuklearmediziner stets auch Beschäftigung in der medizinischen Forschung und Lehre. Für Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung ist jedoch eine Promotion oder ggf. Habilitation üblich.