7 gute Argumente für eine Gehaltserhöhung

Du hast deinen Chef in einem passenden Moment um ein Gespräch gebeten. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Eine halbe Stunde lang geht es um deine Perspektiven in der Firma. Genauer: um dein zukünftiges Gehalt. Nach Begrüßung und ein bisschen Smalltalk lenkst du das Gespräch auf deine Erfolge in der Firma und legst deine Leistungsmappe vor. Zeit die überfällige Gehaltsanpassung durch handfeste Argumente zu untermauern. In der Regel musst du mit Contra rechnen. Dein Chef wird entweder versuchen, sich um die Gehaltserhöhung zu drücken oder die Summe herunterzuhandeln. Lass dich nicht unterkriegen! Mit dieser Beweisführung überzeugst du deinen Chef.

Argument 1: „Die Firma spart durch mich Geld ein!“

In jeder Firma gibt es Sparpotential. Gelingt es dir, die Schwachstellen in deinem Betrieb aufzuspüren und zu schließen, kannst du damit fabelhaft argumentieren.

Vorarbeit:

  • Vergleiche die Anbieter von Büroartikeln und Leasingobjekten. Möglicherweise findest du eine Möglichkeit, durch einen Wechsel Geld zu sparen.
  • Übernimm Aufgaben, die vorher an Freiberufler übergeben worden sind.
  • Dank deiner Initiative werden Rechnungen zügiger bezahlt, sodass Skonti eingeheimst werden können.
  • Durch dein Verhandlungsgeschick holst du bessere Konditionen bei Lieferanten heraus.
  • Die drohende Preiserhöhung eines Dienstleisters hast du geschickt abgeblockt.
  • Du nutzt Synergien zwischen den Abteilungen.

Argument 2: „Das Unternehmen macht durch mich mehr Umsatz!“

Gewinnsteigerung liegt im Interesse jedes Unternehmens. Vielleicht fällt dir etwas ein, um neue Geschäftsfelder zu erschließen, neue Ideen zu implementieren oder interessante Kundengruppen zu gewinnen.

Vorarbeit:

  • Durch dein Zutun wird ein neuer Großkunde gewonnen.
  • Du entwickelst ein gefragtes Produkt oder hast eine Idee für eine neue Dienstleistung.
  • Eventuell publizierst du Fachtexte in einschlägigen Magazinen oder verfasst Artikel für die Lokalzeitung. Das bedeutet kostenlose Werbung. Dadurch werden potentielle Neukunden auf die Firma aufmerksam.
  • Organisiere einen Tag der offenen Tür, um die Menschen deiner Stadt hinter die Kulissen schnuppern zu lassen. Dadurch werden neue Kunden gewonnen.

Argument 3: „Von meiner Fortbildung profitiert die Firma.“

Halte dich fachlich auf dem Laufenden, bilde dich in deinem Fachgebiet weiter. Du weißt, was deiner Firma von Nutzen sein kann. Erwirbst du zusätzliche Kenntnisse und Qualifikationen, kannst du diese einbringen und so zu kontinuierlicher Weiterentwicklung und Umsatzsteigerung beitragen. Möglicherweise fragen Kollegen dich aufgrund deiner verbesserten Qualifikation um Rat. Dadurch hältst du deinem Chef den Rücken frei und sorgst für reibungslose Abläufe in der Abteilung.

Vorarbeit:

  • Halte dich durch einschlägige deutsche und englischsprachige Fachliteratur und Presseberichte auf dem Laufenden. Dadurch entdeckst du neue Trends frühzeitig.
  • Melde dich für sinnvolle Fortbildungen an und erwirb Zertifikate.
  • Such Kontakt zu Vordenkern deiner Branche. Gibt es Neuheiten, Maschinen, Software, sonstige Entwicklungen? Mach deinen Chef darauf aufmerksam.
  • Nimm ein passendes Fernstudium auf, um deine fachliche Qualifikation zu erhöhen.
  • Bist du in einem internationalen Unternehmen tätig? Lerne eine zusätzliche Fremdsprache, die bislang niemand beherrscht. Gefragt sind Chinesisch, aber auch Russisch.

Argument 4: „Ich übernehme mehr Verantwortung als früher und habe mein Leistungsspektrum erweitert!“

Initiative ist der Schlüssel. Wenn du täglich nach Möglichkeiten Ausschau hältst, wie du zusätzliche Verantwortung übernehmen kannst, entlastest du deine Abteilung und deinen Chef. Diese Erfolge vermerkst du in deiner Leistungsmappe.

Vorarbeit:

  • Suche jeden Tag aktiv nach Möglichkeiten, Verantwortung zu tragen. Gibt es anspruchsvolle Sonderaufgaben, für die du dich melden kannst?
  • Denke über Entlastungsmöglichkeiten der Abteilung nach.
  • Melde dich als Urlaubsvertretung für Kollegen. Das erweitert deinen Horizont und macht dich unentbehrlich.
  • Übernimm Führungsaufgaben. Dazu zählen beispielsweise die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, die Anleitung von Auszubildenden und Praktikanten und das Leiten von Projekten.
  • Sorge für Nachwuchskräfte, indem du an Schulen herantrittst und Hospitationen für den Zukunftstag oder Praktikantenstellen für Jahrespraktikanten anbietest.

Argument 5: „Durch mich hat sich die Kundenzufriedenheit erhöht!“

Zufriedene Kunden werden Stammkunden und machen Mundpropaganda. Gerade Empfehlungsmarketing ist überaus wirksam. Das verbessert den Ruf der Firma und erhöht langfristig den Umsatz. Vielleicht hast du es geschafft, durch hervorragenden Service Beschwerden zu senken. Sehr dankbare Kunden kannst du um ein schriftliches Feedback bitten. Beim Gehaltsgespräch kannst du diese Rückmeldungen deinem Chef vorlegen.

Vorarbeit:

  • Nimm negatives Feedback und Beschwerden als Ansporn zur Verbesserung.
  • Sieh dir die Schwachstellen der Firma an und verbessere Leistung und Service.
  • Gewinne unzufriedene Kunden durch Service zurück.
  • Events dienen ebenfalls der Kundenbindung. Veranstalte ein Firmenfest zum Jubiläum und lass eure Stammkunden an eurem Erfolg teilhaben.

Argument 6: „Ich habe eine Höchstleistung vollbracht!“

Hier gilt es, konkret zu werden. Es reicht nicht, nur auf zahlreiche geleistete Überstunden zu verweisen. Die fallen mitunter auch bei Routinetätigkeiten an. Entscheidend ist, dass hier dein Antrieb, dein Engagement und deine Kreativität zum Ausdruck kommen. Musste der Chef dich zu Überstunden anhalten und dir die Arbeit mehr oder weniger aufdrängen, verliert dieses Argument an Wirkung.

Vorarbeit:

  • Kürzlich gab es eine Notsituation, in der du von dir aus eingesprungen bist.
  • Du hast neben deiner eigentlichen Arbeit einen Kollegen vertreten.
  • Du warst häufig auf Dienstreisen.
  • Du hast zahlreiche Projekte erfolgreich zum Abschluss gebracht.
  • Du hast neue Kräfte eingearbeitet.

Argument 7: „Ich übernehme demnächst ein Großprojekt, das 20 % mehr Umsatz einbringen wird.“

Falls du auf deine Leistung in der Zukunft verweisen kannst, ist das weitaus besser, als nur auf vergangene Leistungen hinzuweisen. Rückwirkend wird nichts vergütet. Der Hinweis auf deinen künftigen Einsatz macht deinem Chef deinen Wert bewusst. In dir hat er einen wertvollen Mitarbeiter. Will er dich an die Firma binden, zu Höchstleistungen anspornen und motivieren, wird er dir bei deinem Gehalt entgegenkommen.

Vorarbeit:

  • Bemühe dich um ein Projekt, das Gewinnmaximierung in Aussicht stellt.
  • Denke ökonomisch. Was könnte deiner Firma finanziell am meisten Gewinn bringen?

„Ja, aber…“ – Gegenwind vom Chef

Möglicherweise sieht dein Chef zwar dein Bemühen und erkennt deine Leistungen an. Eine Gehaltserhöhung blockt er dennoch ab. Bleibe freundlich, aber bestimmt. Du solltest bei Gegenwind nicht sofort einlenken. Lass dich auf ein echtes Gespräch ein.

Chef: „Sie leisten wirklich viel für die Firma. Ich sehe Ihr Bemühen. Aber die wirtschaftliche Lage ist momentan schwierig.“

Contra-Argument: „Ich bin dabei, durch meine Ideen und außerordentlich hohe Leistungsbereitschaft alles zu tun, damit sich diese Situation in absehbarer Zeit verbessert. Gerade jetzt braucht unsere Firma motivierte Mitarbeiter, die bereit sind zu kämpfen.“

Bleibt dein Chef dabei, dass es keinen finanziellen Spielraum für eine Gehaltserhöhung gibt, lässt er sich vielleicht auf die einmalige Zahlung einer Sonderprämie ein oder gewährt dir interessante Zusatzleistungen. Vielleicht kannst du ein iPad, ein Diensthandy oder eine Fortbildung herausholen. Geht es der Firma wirtschaftlich wieder besser, bittest du erneut um ein Gespräch.

Chef: „Sie machen zwar Überstunden, aber das hängt mit Ihrem Arbeitstempo zusammen. Ihr Vorgänger hat seine Arbeit in der dafür vorgesehenen Zeit bewältigt.“

Contra-Argument: „Ich bearbeite im Durchschnitt sechs bis sieben anspruchsvolle Projekte im Jahr. Mein Vorgänger hatte demgegenüber viel überschaubarere Vorhaben. Außerdem hat sich die Anzahl der Projekte erhöht.“

Lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Du weißt genau, dass du nicht langsamer arbeitest als andere. Entweder die Arbeit ist anspruchsvoller geworden oder die Menge hat sich erhöht. Außerdem ist dein Vorgänger nicht ohne Grund aus dem Unternehmen ausgeschieden.

Chef: „Ich erwarte, dass meine Mitarbeiter auch mal Überstunden machen. Das ist ganz normal. Zusätzliche Stunden leisten ihre Kollegen ohne zusätzliche Vergütung.“

Contra-Argument: „Ich leiste überdurchschnittlich viel. Natürlich erledige ich meine Arbeit mit Freude. Aber ich erbringe seit sechs Wochen eine zusätzliche Leistung. Diese zusätzliche Leistung möchte ich zusätzlich vergütet haben. Eine Gehaltsanpassung ist in meinen Augen überfällig.“

Bleibe sachlich. Was deine Kollegen machen oder nicht machen, ist nicht deine Angelegenheit. Dir geht es um eine faire Entlohnung für die von dir geleistete Arbeit.

Chef: „Wenn ich Ihr Gehalt erhöhe, muss ich das bei jedem anderen auch machen.“

Contra-Argument: „Wir sollten unser Gespräch vertraulich betrachten.“

Der eigene Verdienst ist oft ein Tabuthema. Unter Kollegen führt ein Gehaltsvergleich zu Neid und Missgunst. Deswegen sehen die meisten Chefs Offenheit in diesem Punkt ungern. Mit dem Hinweis auf deine Diskretion verdeutlichst du, dass du nicht im Kollegenkreis mit deinem Erfolg prahlen wirst. Das nimmt seinem Einwand den Wind aus den Segeln.

Hast du noch weitere Argumente für eine Gehaltserhöhung? Dann poste sie uns in die Kommentare!

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