18 Rezepte für eine glückliche Beziehung

Am Anfang einer Beziehung möchte man am liebsten jeden freien Augenblick mit dem geliebten Partner verbringen. Zärtlichkeiten, Komplimente, tiefe Gespräche und Nähe sorgen für Glücksgefühle. Das Interesse am Partner ist schier grenzenlos. Doch irgendwann verfliegt die Verliebtheit. Dann holt einen der Alltag ein. Erst dann zeigt sich, wie tragfähig die Beziehung wirklich ist. Wird aus Verliebtheit Liebe? Oder ist die große Liebe nur ein Märchen aus Hollywood-Filmen, wenn der Hormonrausch vorbei ist? Wir haben uns damit beschäftigt, was eine erfolgreiche Liebesbeziehung ausmacht. Gemeinsam alt werden? Mit diesen 18 Rezepten seid ihr auf dem richtigen Weg.

Zuerst die gute Nachricht: Es kann Paaren tatsächlich gelingen, zusammen langfristig glücklich zu bleiben. Drei Hauptzutaten dafür sind gegenseitige Achtung, Ehrlichkeit und gemeinsame Ziele. Eine Beziehung bedeutet Arbeit, denn sie muss gepflegt werden. „Gleich und gleich gesellt sich gern“, sagt der Volksmund. Tatsächlich sind es Gemeinsamkeiten, die Menschen anziehen und zusammenhalten. Je höher die Übereinstimmungen, desto erfolgreicher verläuft die Beziehung. Allerdings muss auch ein gewisses Maß an Unterschiedlichkeit bestehen. Sonst fehlt die Würze.

Menschen entwickeln und verändern sich im Laufe ihres Lebens. Was dich heute glücklich macht und erfüllt, kann morgen seine Bedeutung komplett verlieren. Es gibt keine Gewissheit, dass die Liebe anhält. Deine Gefühle kannst du letztendlich nicht beeinflussen. Aber du kannst sehr wohl etwas dazu beitragen, dass ihr im Hier und Jetzt eine ausgewogene, harmonische und glückliche Beziehung führt. Das wiederum sorgt dafür, dass die Liebe zwischen euch nicht einschläft. 

1. Betrachte deinen Partner nicht als Selbstverständlichkeit

Am Anfang konntest du die Augen nicht von deinem Partner lassen. Du hast ihn bewundert, mit Komplimenten überhäuft. Inzwischen kennst du seine Stärken. Du weißt, dass er gut kocht und Dinge, die dir schwerfallen, mit links erledigt. Die große Gefahr besteht darin, den Partner als selbstverständlich zu betrachten, wenn er unliebsame Aufgaben übernimmt. Verplane ihn nicht ungefragt, sondern beziehe ihn mit in deine Überlegungen ein. Selbst wenn er sich in WordPress besser auskennt als du, hat er vielleicht am Wochenende keine Lust, deinen Blog zu überarbeiten. Wenn er etwas erledigt, und sei es auch „nur“ im Haushalt, sollte das honoriert werden. Das gilt übrigens für Männer und Frauen gleichermaßen. Schon ein einfaches „Danke“ und ein Lächeln sind Balsam für die Seele. Dein Partner freut sich über Lob und Komplimente. Spare also im Alltag nicht mit positiver Rückmeldung. 

2. Sprich deine Bedürfnisse offen an und sage, was du dir von deinem Partner wünschst

Frauen und Männer kommunizieren unterschiedlich. Dementsprechend häufig reden sie aneinander vorbei. Vereinfacht gesagt: Männer suchen Gespräche überwiegend, um Informationen zu transportieren und Probleme zu lösen. Frauen besprechen ihre Gedanken und Emotionen gern ausführlich. Die amerikanische Neurowissenschaftlerin und Psychiaterin Louann Brizendine erläutert: „Frauen haben einen achtspurigen Highway, um ihre Gefühle auszudrücken, Männer nur eine Landstraße.“ Das weibliche Gehirn verfügt über sehr viel mehr Kommunikationszellen als das männliche, was sich im Wortschatz niederschlägt. Frauen benutzen demnach rund 20.000 Wörter am Tag, Männer nur 7000. An der sprichwörtlichen Redensart: „Ein Mann – ein Wort. Eine Frau – ein Wörterbuch“ ist also durchaus etwas Wahres dran.

Hattest du einen harten Tag und willst einfach in Ruhe gelassen werden? Dann sage deiner Partnerin, dass du erst später darüber reden möchtest. Sonst versucht sie aller Wahrscheinlichkeit nach, Details aus dir herauszukitzeln. Das kann schnell anstrengend werden. Willst du deinem Partner ausführlich von deinem schrecklichen Tag berichten, um dir einfach alles von der Seele zu reden? Dann mache ihm klar, dass du nur einen guten, aufmerksamen Zuhörer brauchst. Keine Lösungstipps. Sonst hört er nämlich nicht richtig zu, sondern grübelt, mit welchen Ratschlägen er dir weiterhelfen kann. Je offener ihr eure Bedürfnisse formuliert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie verstanden und erfüllt werden. 

3. Vermeide Anschuldigungen und Anklagen

Gibt es etwas, das dir in deiner Beziehung fehlt? Du möchtest gern öfter etwas unternehmen, mehr Aufmerksamkeit, mehr reden, mehr kuscheln, mehr Sex? Es bringt nichts, deinem Partner deswegen Vorwürfe zu machen. Statt dieser destruktiven Vorgehensweise solltest du lieber konstruktiv die Initiative ergreifen. Sage konkret, was du dir von deinem Partner wünschst, ohne Vorwurf. 

„Du gehst nie mit mir weg!“ klingt destruktiv. Mach daraus eine Ich-Botschaft: „Ich möchte am Wochenende mit dir griechisch Essen gehen.“ Schlage gleich vor, was du machen möchtest. Oder winke mit dem Zaunpfahl. Das kann über ein romantisches Setting (Candlelight-Dinner, Kuschelrock, sexy Unterwäsche) geschehen oder dadurch, dass du einen Wochenend-Trip buchst. 

Überhaupt sind „immer“ und „nie“ Wörter, die du besser aus deinem Wortschatz streichen solltest. Sie fordern Konflikte geradezu heraus und verbessern nichts. Der amerikanische Psychologe und Beziehungsforscher John Gottman, der auch als „Einstein der Liebe“ bezeichnet wird, ist für die sogenannte Gottman-Konstante berühmt geworden. Sie besagt, dass das Verhältnis von positiven und negativen Momenten in glücklichen Beziehungen 5:1 beträgt. Anders ausgedrückt: Eine negative Interaktion zwischen zwei Partnern (ein Streit, ein böses Wort) kann durch fünf positive Interaktionen aufgewogen werden. Es reicht nicht, wenn sich gute und schlechte Momente die Waage halten: Negative Äußerungen wirken sehr viel länger nach als positive.

4. Verbringe exklusive Zeit mit deinem Partner

Abends nach der Arbeit bist du für besondere Paaraktivitäten zu müde. Am Wochenende warten Großeinkauf, Hausputz und Familienbesuch. Vielleicht gibt es Kinder oder Haustiere, die versorgt und betreut werden müssen. Gartenarbeit, familiäre Verpflichtungen, Vereinstätigkeiten… Die meisten Menschen sind in ihrer Freizeit mit Aufgaben eingedeckt. Darüber solltest du deine Beziehung allerdings nicht vernachlässigen. Zu Beginn gab es nichts Wichtigeres, als zusammen zu sein und etwas zu unternehmen. Nimm dir ganz bewusst jeden Tag Zeit für deinen Partner. Es reicht nicht, zusammen zu putzen, einzukaufen und erschöpft auf dem Sofa zu versacken. Wichtig ist exklusive Zeit für euch. Redet miteinander. Unternehmt etwas. Macht gemeinsam neue Erfahrungen. Wichtig ist, dass ihr beide Spaß an der Aktivität habt. Das kann ein abendlicher Spaziergang sein. Oder ihr probiert ein neues Hobby aus. Treibt zusammen Sport. Besucht Theater- und Musicalveranstaltungen oder geht tanzen. Hauptsache, ihr seid euch nahe und genießt die Zeit. 

Falls ihr Nachwuchs habt, organisiert wenigstens einmal die Woche eine Kinderbetreuung. Je selbstverständlicher ihr das von eurem Umfeld einfordert, desto eher wird es akzeptiert. Wenn es euch gut geht, meistert ihr schwierige Situationen sehr viel leichter. Ihr müsst ein Team sein und an einem Strang ziehen.

5. Brich aus eintöniger Routine aus

Bei vielen Paaren läuft der Tag nach Schema F ab: Aufstehen, zur Arbeit gehen, Essen zubereiten, abwaschen, aufräumen, staubsaugen, fernsehen, schlafen. Wenn ihr einen immergleichen Tagesablauf habt, zieht bald die Langeweile ein. Brich bewusst aus der starren Struktur aus und verändere kleine Dinge. Vielleicht kann ab und zu die Hausarbeit liegen bleiben. Statt wieder in die Röhre zu gucken, bietet sich abends ein Spieleabend an. Wie wäre gemeinsames Zocken? Oder ein klassisches Brettspiel? Wenn ihr sowieso nach der Arbeit erschöpft seid, lasst die Küche kalt, zieht euch schick an und probiert ein neues Restaurant in eurer Gegend aus. Schaut anschließend gleich im Kino vorbei. Schließlich muss das Ausgehen nicht zwingend ausschließlich am Wochenende stattfinden.

6. Lass dich nicht gehen

Wenn du frisch verliebt bist, tust du alles, um deinem Partner optisch zu gefallen. Du treibst Sport, ernährst dich gesund und bemühst dich, Tag für Tag umwerfend für ihn auszusehen. In Langzeitbeziehungen schleicht sich häufig der Schlendrian ein. Sitzt ihr nach Feierabend und am Wochenende in Schlabberklamotten unfrisiert und unrasiert auf dem Sofa? Keine gute Idee. Dein Partner schätzt es, wenn du dich für ihn ins Zeug legst. Achte auf deine Körperhygiene. Frauen und Männer schätzen ein gut riechendes Aftershave oder ein passendes Parfüm. Achte auf dein Körpergewicht und deine Ausstrahlung. Schließlich möchtet ihr stolz aufeinander sein. Dazu gehört, dass ihr euch nicht vernachlässigt. Ein gutes Rezept, um langfristig eine glückliche Beziehung zu führen, ist, etwas für sich selbst zu tun.

7. Trage Beziehungsprobleme nicht nach außen

Konflikte mit dem Partner besprichst du besser nicht mit deiner besten Freundin, Geschwistern oder Kumpels. Es mag sein, dass du dir im Konfliktfall nur ein Feedback holen willst. Aber es tut eurer Beziehung nicht gut, wenn du intime Dinge mit anderen Menschen teilst. Deine Freunde werden aller Wahrscheinlichkeit nach für dich Partei ergreifen. Das kann dazu führen, dass du deinen Partner plötzlich vor ihnen verteidigen musst. Besonders unangenehm kann diese Situation werden, wenn es später zu einer Begegnung kommt und sie deinen Partner offen oder im Stillen mit ihrer Sicht der Dinge konfrontieren. Das belastet die freundschaftlichen Kontakte und deine Beziehung. 

8. Tausche dich mit deinem Partner aus

Der permanente Austausch ist ein unglaublich wichtiges Rezept für eine glückliche Beziehung. Erzählt euch euren Tag. Was war auf der Arbeit los? Was hast du in der Mittagspause erlebt? Wie geht es dir? All das sind Fragen, die du deinem Partner jeden Tag stellen solltest. Gegenseitige Kommunikation verhindert, dass ihr euch auseinanderlebt. Es tut auch gut, sich alles von der Seele zu reden. Vielleicht kann dir dein Partner durch einen frischen Blick auf eine scheinbar verfahrene Situation sogar helfen. Wichtig dabei ist aktives Zuhören: Stelle Rückfragen, zeige deine Anteilnahme. Das kann verbal und nonverbal passieren. Manchmal helfen ein verständnisvoller Blick, ein Kuss oder eine Umarmung mehr als alle Worte. Gute Kommunikation hat viel mit Achtung und Respekt zu tun. 

Wenn ihr zusammen fernseht, YouTube-Videos abspielt oder die Nachrichten verfolgt, sprecht über das Gesehene. Tauscht euch inhaltlich darüber aus. Achte darauf, dass ihr richtige Gespräche führt und nicht nur miteinander redet, um den Alltag zu organisieren. Auch geschlossene Fragen, auf die sich nur mit „ja“ oder „nein“ reagieren lässt, sind nicht geeignet für einen echten Austausch.

9. Sprecht über Geld

Finanzielle Probleme können eine Partnerschaft stark belasten. Sorge für finanziell geordnete Verhältnisse und versuche, keine unnötigen Konsumschulden zu machen. Ideal ist, wenn ihr beide eine ähnliche Einstellung zum Thema Geld habt. Konflikte sind absehbar, wenn einer von euch eher sparsam ist, der andere eher verschwenderisch. Unterscheidet ihr euch in diesem Punkt sehr, findet einen Kompromiss. Wichtig ist, dass ihr in eurer Beziehung die Kosten und Ausgaben im Blick behaltet und absprecht, wie das vorhandene Geld verwendet werden soll. 

10. Zeige deinem Partner durch kleine Gesten, dass du ihn nach wie vor liebst

Das kann ein spontaner Kuss sein, eine zärtliche SMS oder ein kleines Geschenk. Überrasche ihn mit etwas, womit er nicht rechnet. Auch ein Lob, das du deinem Partner im Beisein anderer aussprichst, ist solch eine Geste. Zeige deine Gefühle!

11. Genießt Nähe, Zärtlichkeit und Sexualität

Körperliche Nähe und Sexualität machen den Unterschied zwischen Freundschaft und Partnerschaft aus. Sex, Zärtlichkeiten, aber auch das gemeinsame Einschlafen sind wichtige Bestandteile für eine glückliche Beziehung. Ein Grund dafür: Bei Berührungen wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Es steigert dein Wohlbefinden, reduziert Stress und aktiviert das Belohnungszentrum. Wissenschaftler der Universität Bonn haben herausgefunden, dass sich ein hoher Oxytocin-Level bei heterosexuellen Männern sogar positiv auf ihre sexuelle Treue auswirkt. Für Frauen heißt das: Körperkontakt suchen! Das kann durch Massagen, Umarmungen und zärtliches Kuscheln auf dem Sofa ebenso geschehen wie durch Sex.

12. Akzeptiere deinen Partner, so wie er ist

Ist man verliebt, sieht man über die nervigen Angewohnheiten des anderen hinweg. Das ändert sich, wenn der Alltag Einzug hält. Auf einmal stören das endlose Schminken im Bad, Schlürf- und Kaugeräusche beim Essen, das Schnarchen, Unordentlichkeit und andere kleine Macken und Marotten. Sich darüber aufzuregen, bringt nichts. Du. Kannst. Deinen. Partner. Nicht. Verändern. Punkt. Je eher du das akzeptierst, desto besser. Verschwende deine wertvolle Lebenszeit nicht mit Umerziehungsversuchen. Mach es besser: Sprich an, was du dir wünschst („Kannst du bitte nach dem Duschen die Badematte aufhängen? Ich bekomme beim Drauftreten immer nasse Socken.“). Klappt das dennoch nicht, reg dich nicht auf. Es bringt nichts.

Konzentriere dich stattdessen auf all die kleinen Dinge, die du an deinem Partner liebst. Zeige ihm, wie sehr du ihn dafür wertschätzt. Und dann wechselst du deine nassen Socken einfach gegen trockene aus. Das verbessert euer Miteinander, stärkt die Beziehung und lässt Alltagsproblemchen in den Hintergrund geraten. 

13. Vertraue deinem Partner

Das schönste in glücklichen Beziehungen ist das Vertrauen. Es wächst beinahe unmerklich mit und wird etwas Solides, Warmes und Verlässliches. Du kennst deinen Partner, seine Stärken, Schwächen und Marotten. Du weißt, wer er ist. Ihm gegenüber solltest du dich nicht verstellen. Schließlich willst du so geliebt werden, wie du bist. Mit allen Fehlern, Ecken und Kanten. Wenn es gelingt, dass sich Lebenspartner voreinander öffnen, ohne Angst vor negativen Folgen und Verletzungen zu haben, haben sie „die maximale Nähe zwischen zwei Menschen erreicht“, so John Gottman.

Zum Vertrauen gehört auch, dass du deinen Partner nicht eifersüchtig kontrollierst und einengst. Wenn du ihn ständig mit Fragen löcherst, seine SMS durchgehst oder die WhatsApp-Nachrichten checkst, vergiftet das die Atmosphäre. Lasst euch gegenseitig eure Freiheit. Schließlich habt ihr einen eigenen Freundeskreis und eigene Interessen. Neue Erlebnisse und Erfahrungen sorgen für frischen Gesprächsstoff, stärken das Selbstwertgefühl und öffnen neue Perspektiven. Das tut letztendlich auch eurer Beziehung gut. 

14. Schmiedet gemeinsame Pläne

Wollt ihr langfristig eine glückliche Beziehung führen, braucht ihr gemeinsame Ziele. Je ähnlicher eure Wünsche und Träume sind, desto besser. Was wollt ihr im Leben erreichen? Ein eigenes Haus bauen, durch die Welt reisen, Karriere machen, in euer Sehnsuchtsland auswandern, Kinder großziehen? Vielleicht ist euch ehrenamtliches Engagement wichtig. Fest steht: Gemeinsame Pläne und Visionen verbinden. Wenn ihr beide Zeit, Geld und Gedankenarbeit in eure Ziele investiert, zeigt das, dass eure Beziehung auf einem sicheren Fundament steht.

15. Redet Konflikte nicht tot

Kommunizieren ist wichtig. Über lösbare Probleme sollte man definitiv sprechen. Aber nur, solange es sich um konstruktive Gespräche handelt. Es gibt Dinge in eurer Beziehung, die sich faktisch nicht ändern lassen oder nicht ändern werden, weil dein Partner daran festhält? Eine klassische Patt-Situation. Dann bringt das Reden darüber nichts. Akzeptiere die Situation, wie sie ist. Immer wieder darauf herumzureiten und deine Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen, belastet die Beziehung. Negativität sorgt für Frustration und schlechte Stimmung zwischen euch. Dr. John Gottman deckte auf, dass über 60 % der Konflikte innerhalb von erfolgreichen, glücklichen Beziehungen ungelöst bleiben. Das gilt erst recht, wenn sie auf „stabilen Persönlichkeitseigenschaften beruhen“. Nicht jede Kleinigkeit muss ausdiskutiert oder in einen Kompromiss überführt werden. Es reicht zu akzeptieren, dass etwas nicht verändert werden kann – und es damit gut sein zu lassen. 

16. Zeige Sinn für Humor

Habt ihr einen ähnlichen Sinn für Humor? Das ist eine sehr gute Voraussetzung für eine glückliche Beziehung! Zusammen lachen zu können, ist unglaublich wichtig. Nichts entschärft einen Streit schneller als gemeinsames Lachen. Was dazu führt, ist egal: Situationskomik, ein witziger Kommentar, ein besonders schlagfertiger Wortwechsel. Der Kopf ist sofort wieder frei. Die bei der Diskussion entstandene Kluft schließt sich. Aus Distanz wird Nähe. Humor nimmt die Schwere aus der Situation.

17. Hüte dich vor den vier apokalyptischen Reitern

Gottmans Untersuchungen zufolge sind es vier Vorboten, die in 90 % aller Fälle das Ende der Beziehung einläuten: 

  • Kritik: Vorwürfe, Schuldzuweisungen, spitze Bemerkungen: Wenn sich dein Partner permanent angegriffen und verurteilt fühlt, verspricht das für die Zukunft nichts Gutes.
  • Abwehr / Verteidigung: Wer angegriffen wird, geht zur Verteidigung über und rechtfertigt sich. Das allerdings hilft nicht dabei, den Konflikt zu lösen. Es verschärft die Probleme.
  • Verachtung / Geringschätzung: Betrachtest du deinen Partner nur noch negativ? Verachtest du ihn für das, was er ist oder tut? Laut Gottman ein sicheres Zeichen dafür, dass es bald zu einer Trennung kommen wird.
  • „Mauern“: Tendenziell neigen Männer dazu, sich im Konfliktfall zurückzuziehen. Sie sagen nichts mehr, sondern bauen eine Mauer um sich herum auf. Dann sind die Schotten dicht. Kein Gespräch mehr möglich.

18. Lerne von homosexuellen Paaren

Hast du dich schon mal gefragt, wie es eigentlich in Beziehungen zwischen zwei Frauen oder zwischen zwei Männern aussieht. John Gottman beforschte gemeinsam mit seiner Frau Julie Schwartz Gottman 21 schwule sowie 21 lesbische Paare über einen Zeitraum von 12 Jahren. Ihre Ergebnisse überraschen: Zwar sind homosexuelle Beziehungen in vielerlei Hinsicht mit heterosexuellen identisch. Sie stehen im Alltag vor den gleichen Herausforderungen, die intime Beziehungen mit sich bringen.

Gleichzeitig entdeckten die beiden Forscher aber auch interessante Unterschiede. Davon können heterosexuelle Paare einiges lernen, denn homosexuelle Paare streiten und lieben anders. Sie sind kompromissbereiter. Konflikte meistern sie mit mehr Ruhe und mehr Humor. Besonders spannend: Im Bett gehen sie stärker aufeinander ein als heterosexuelle Paare. Insgesamt herrscht in gleichgeschlechtlichen Beziehungen mehr Gleichberechtigung. Es geht nicht darum, die Oberhand zu gewinnen, denn der typische Machtkampf zwischen Mann und Frau fehlt.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Homosexuelle Paare fühlen sich in Streitsituationen weniger schnell verletzt als heterosexuelle Partner.
  • Es fällt Lesben und Schwulen leichter, Konflikten mit Humor die Schärfe zu nehmen. Dadurch ist die Atmosphäre weniger destruktiv.
  • In heterosexuellen Beziehungen braucht es nach einer verbalen Verletzung fünf positive Äußerungen, um diese eine negative auszugleichen. Ein Lob oder Kompliment allein reicht dafür nicht. Anders in homosexuellen Partnerschaften: Kritik verletzt nicht so tief. Ein positiver Kommentar wiegt mehr als eine negative Äußerung. 
  • Im Gegensatz zu heterosexuellen Paaren, bei denen vor Wut der Puls durch die Decke geht und die Hände schwitzen, reagieren homosexuelle Paare in Streitsituationen mit weniger körperlicher Erregung. Selbst wenn sprichwörtlich die Fetzen fliegen, sehen sich die Paare eher als Team, nicht als Feinde. 

Was das für dich heißt

Verabschiede dich von Machtkämpfen in deiner Beziehung. Ihr seid ein Team. Atme bei Streitigkeiten tief durch und versuche, die Dinge mit Humor zu nehmen. Das kann spitzen Bemerkungen den Stachel nehmen und brisante Diskussionen entschärfen. Eine Garantie, dass die Liebe hält, gibt es nicht. Aber wenn du dich an diese 18 Rezepte hältst, hast du zumindest eine gute Chance, langfristig mit deinem Partner eine glückliche Beziehung zu führen und gemeinsam alt zu werden.   

Hast du noch Fragen oder Anregungen zum Thema glückliche Beziehung? Dann schreib sie uns gern in die Kommentare!

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