Zusammenziehen? Diese 10 Herausforderungen müsst ihr meistern

Für verliebte Paare ist Zusammenziehen ein aufregender Schritt: Endlich mit dem Partner eine gemeinsame Wohnung teilen, Zeit miteinander verbringen, jede Nacht miteinander einschlafen und am Morgen gemeinsam aufwachen. Herrlich! Allerdings gibt es auch einige Stolpersteine. Plötzlich verteilen sich die Verantwortlichkeiten neu. Kleinigkeiten führen zu Streit und statt Intimität und Nähe herrscht Stille im Schlafzimmer. Wir zeigen, welche Herausforderungen Paare bewältigen müssen, wenn sie zusammenziehen. Mit unseren Denkanstößen wollen wir dich dabei unterstützen, diesen wichtigen Schritt zu tun, ohne deine Beziehung zu ruinieren.

Was in der Theorie himmlisch klingt, kann in der Praxis schnell zur Hölle werden: Der Mann hilft nicht im Haushalt mit. Dafür liegen überall seine schmutzigen Klamotten herum. Stillschweigend erwartet er, dass sie ihren Weg von selbst in die Waschmaschine, auf die Leine und wieder ordentlich gebügelt in seine Hälfte des Kleiderschranks finden. Die Geschirrberge in der Spüle nimmt er ebenso wenig wahr wie seine Barthaare im Waschbecken. Ihn stört eher, dass seine Freundin Ewigkeiten den Spiegel blockiert, um sich fertig zu machen. Schrecklich auch ihr Hang zur Dekoration: Staubfänger und Klimbim, wohin das Auge reicht. Klar, dass seine Game-Sammlung die perfekt inszenierte, Ton-in-Ton-Optik im Wohnzimmer stört. Dauernd lärmt der Staubsauger, denn jeder Krümel ist eine Beleidigung für ihr Sauberkeitsempfinden. Auf Sex hat sie zu allem Übel kaum noch Lust. Sie ist müde und schläft beim Matratzenkontakt sofort ein. Er guckt mit Kopfhörer bis in die Nacht Serien und fragt sich, wo eigentlich die spontane, sexy-Frau geblieben ist. So hatten sich beide das Zusammenziehen nicht vorgestellt.

Klischeehaft? Vielleicht. Trotzdem kommt diese Situation der Realität recht nahe. Woran verliebte Paare häufig nicht denken: Das dauerhafte Zusammenleben mit dem Partner bedeutet, dass zwei Welten aufeinanderprallen. Man verbringt ununterbrochen Zeit miteinander, kann sich nicht ausweichen, die Reibungspunkte wachsen. In den eigenen vier Wänden brauchte man keine Rücksicht nehmen. Dekoration, Sauberkeit, Einrichtung – alles entscheidet sich nach eigenem Gutdünken. Was nicht weiter auffällt, wenn man sich bloß zwei- oder dreimal die Woche trifft, wird beim Zusammenleben plötzlich zum Zankapfel. All die Kleinigkeiten, über die man früher liebevoll schmunzelnd hinweggeschaut hat, drängeln sich nun unbarmherzig ins Bewusstsein.

1. Gemeinsam eine neue Wohnung finden

Die erste Herausforderung, die es beim Zusammenziehen zu meistern gilt, betrifft die Wohnung selbst. Mach nicht den Fehler, deine Wohnung aufzugeben und bei deinem Partner oder deiner Partnerin einzuziehen. Das Gefühl: „Hier ist unser Zuhause“ wird sich aller Wahrscheinlichkeit für dich nicht einstellen. Nie. Selbst wenn ihr Jahre dort zusammenwohnt. Du dringst ein Stück weit in die Privatsphäre der anderen Person ein. Schlimmstenfalls fühlst du dich fremd und fehl am Platz, weil alles bereits vorhanden und eingerichtet ist. Ist etwas kaputt, soll etwas umgestaltet oder renoviert werden, ist fraglich, ob du dich genauso engagieren würdest wie für eine tatsächlich eigene Wohnung.

Dein Partner oder deine Partnerin muss bewusst Platz für dich schaffen, ihr eigenes Revier öffnen. Raum für deine Kleidung ist nur, wenn ein Teil ihres Kleiderschrankes leergemacht wird. Selbst wenn die Bereitschaft dazu zu 100 % vorhanden ist, bleibt ein unangenehmes Gefühl zurück. Freunde, Familie und Verwandte sehen nur: Du bist „mit eingezogen“. Das hat einen anderen Klang als: „Wir sind zusammengezogen.“ Gesteigert wird das Problem noch, wenn du womöglich ins Haus deiner Schwiegereltern in spe mit einziehst. Um Konflikte von vornherein zu vermeiden, braucht ihr eine neue Wohnung exklusiv für euch beide. Die Immobiliensuche kann ein erstes gemeinsames Abenteuer werden: Ihr studiert die Anzeigen in der Zeitung und im Internet, telefoniert, besichtigt mögliche Unterkünfte und trefft Entscheidungen. Welcher Stadtteil soll es sein? Wie viel Raum brauchen wir? Aufs Land oder in die Stadt? Mieten oder doch gleich kaufen? All diese Entscheidungen erfordern Gedankenarbeit und Kommunikation. Immerhin muss die ausgesuchte Bleibe beiden vom Schnitt, von der Aufteilung und von der Lage her gefallen. Kompromisse werden nicht ausbleiben. Ein ebenfalls wesentlicher Punkt betrifft das Budget: Was ist machbar, was nicht? Wie werden die Kosten aufgeteilt? Paare, die diese Hürden gemeinsam nehmen, werden sich im Nachhinein sehr viel stärker verbunden fühlen.

2. Wohnungseinrichtung und Dekoration bestimmen

Nächstes Problem: Viele Dinge sind doppelt vorhanden. Wenn sich durch das Zusammenziehen zwei Haushalte zu einem verbinden, hat man zwei Waschmaschinen, zwei Fernsehmöbel, zwei Couchgarnituren, zwei Fernseher, zweimal Geschirr und Besteck, zweimal die Komplettbestückung mit Handtüchern, Bettwäsche & Co. Und natürlich sind etliche Bücher, Blu-rays und CDs doppelt vorhanden.

Alles zu behalten, wäre unsinnig. Der Raum in der Wohnung ist schließlich begrenzt. Jeden freien Winkel mit Dingen vollzustopfen, die nicht mehr genutzt werden, stört das Wohngefühl. Am besten sortiert ihr beide erstmal getrennt eure Habe durch. Was beschädigt ist, kommt in den Sperrmüll. Kaputtes wird umweltgerecht entsorgt. Bei Möbeln und Gebrauchsgegenständen könnte der Zustand den Ausschlag geben: Welche Stühle, Sessel und Regale sind besser in Schuss? Doppelt vorhandene Unterhaltungsprodukte können schnell und einfach über Momox, rebuy, eBay oder Amazon verkauft werden. Viel gezahlt wird in der Regel allerdings nicht. Oder wie wäre es mit einem gemeinsamen Verkaufstag auf einem Flohmarkt? Das durch den Verkauf eingenommene Geld könnt ihr in neue Einrichtungsgegenstände oder schöne Second-Hand-Möbel investieren. Wichtig ist vor allem, dass am Ende die Wohnung den Geschmack beider Partner vereint. Die Vorliebe des einen für knallige Farben sollte genauso berücksichtigt werden wie der Wunsch des anderen nach möglichst natürlichen Farben. Es muss Platz für die Fußball-Sammlung, Games und Blu-rays vorhanden sein und genauso für die Schuh-Kollektion, das Make-up und die Fitness-Utensilien. Wenn sich beide in der Wohnung wiederfinden, fühlen sie sich dort auch zuhause.

3. Über die Verteilung der Hausarbeit offen sprechen

Beim Zusammenziehen vergessen viele Paare, dass eine gemeinsame Wohnung auch einen gemeinsamen Alltag bedeutet. Dazu gehören Kochen, Waschen, Putzen, Staubsaugen und das Müllsortieren. Bleibt die Arbeit nur an einer Person hängen, sind Frust und Streit vorprogrammiert. Anfangs klappt es vielleicht noch, wenn du die Beine hochlegst und erstmal deine WhatsApp-Nachrichten durchgehst, während deine Freundin staubsaugt, wischt und das Essen zubereitet. Wenn dann allerdings Stress im Beruf und andere Belastungen dazu kommen, platzt ihr vermutlich irgendwann der Kragen.

Darum sollte unbedingt besprochen werden, wer welche Aufgaben übernimmt. Klare Verteilungen nach Vorlieben haben sich dabei bewährt. Beispiel: Du bist zuständig für Kochen, Abwaschen und die Küchenpflege. Dein Partner übernimmt dafür das Putzen von Toilette, Badewanne und Dusche. Schwierig wird es, wenn das Sauberkeitsbedürfnis sich stark unterscheidet. Bist du ein Chaot, der gut damit leben kann, zum Frühstück erstmal Teller und Besteck abspülen zu müssen, dein Partner aber ein Reinlichkeitsfanatiker, muss eine Mitte her. Sonst putzt und staubsaugt er sich täglich die Seele aus dem Leib und fällt anschließend über die schmutzige Topf- und Pfannensammlung auf dem Küchenboden.

4. Freiräume nehmen und geben

Der Partner, den man vorher nur ab und zu unter der Woche und an den Wochenenden getroffen hat, ist nun ununterbrochen da. Kommst du aus der Uni zurück, sitzt dein Freund vielleicht schon an der Konsole und relaxt. Wenn du abends ausgelaugt von der Arbeit durch die Tür trittst und vielleicht nur noch duschen und ins Bett fallen willst, schwitzt deine Freundin eventuell gerade bei lauter Musik auf dem Fitnessgerät, wartet mit einem Abendessen, hat Besuch eingeladen oder… oder… oder… Das kann herrlich sein. Es kann aber auch dazu führen, dass du dich belagert und unfrei fühlst. Die meisten Menschen unterschätzen, was die Aufgabe der eigenen Privatsphäre wirklich bedeutet. Alles erfordert Absprachen, auch vermeintliche Selbstverständlichkeiten.

Tipp: Schafft euch Rückzugsräume innerhalb der Wohnung. Wird dir die Nähe zu viel, verschwindest du eine Zeitlang dorthin. Mitunter hilft ist es auch, deinem Partner die Wohnung vorübergehend komplett zu überlassen. Erledige den Wochenendeinkauf, einen Stadtweg, mach einen Spaziergang oder einen Besuch. Hauptsache, du bist erstmal einen Moment raus. Die Bewegung und der Abstand helfen dir dabei, deine Gelassenheit wiederzufinden. Oft lässt sich so ein Streit verhindern.

5. Eigene Hobbys und Freundschaften aufrechterhalten

Die eigenen Interessen nicht zu verlieren, ist nicht so einfach. Ist die Beziehung frisch, will man nach Uni oder Arbeit jede freie Minute mit dem Partner verbringen. Das bedeutet Hin- und Herpendeln. In der übrigen Zeit wird vermutlich getextet und geskypt. Viel Zeit für Aktivitäten mit Freunden oder Hobbys bleibt dabei in der Regel nicht. Festigt sich die Beziehung, verschieben sich die Prioritäten: Eigene Hobbys und Kontakte werden wieder wichtiger. Ob sich dafür im Alltag tatsächlich Zeit freischaufeln lässt, steht auf einem anderen Blatt. Lebt ihr zusammen, hast du möglicherweise mehr Möglichkeiten, etwas zu planen. Immerhin fällt das Fahren weg.

Zusammenleben bedeutet nicht zwingend, dass ab sofort alles in der Freizeit zusammen gemacht werden muss. Jeder sollte sogar unbedingt versuchen, ab und zu allein mit einem Freund, einer Freundin oder der Familie etwas zu unternehmen. Der Wechsel aus Nähe und Distanz tut der Partnerschaft gut. Abgesehen davon erhöht es die Zufriedenheit, sich selbst weiterzuentwickeln, zu entspannen und mit alten Freunden und Bekannten Spaß zu haben. Noch ein Bonus: Bei der Rückkehr hat man sich eine Menge zu erzählen.

6. Sexualität erhalten

Sieht sich ein Paar nur selten unter der Woche oder führt eine Wochenendbeziehung, ist es wahrscheinlich, dass sie beim Treffen Sex haben. Vielleicht nicht jedes Mal. Aber beide werden darüber nachdenken und sich innerlich darauf einstellen. Dementsprechend tauchen beide perfekt gepflegt und gestylt auf. In den meisten Fällen kommt es zu Intimität, weil man danach wieder eine Weile aufeinander verzichten muss. Nach dem Zusammenziehen ist Sex prinzipiell jeden Tag möglich. Anfangs mag das aufregend und wundervoll sein. Nach einer Weile geht allerdings der Reiz verloren. Studien zufolge verschwindet besonders bei Frauen sehr schnell die Lust auf Sex mit ihrem Partner. Sie verlieren nicht das Interesse an Sexualität, nur an Sexualität mit ihrem Partner. Das ist ein großer Unterschied! Forscher vermuten, dass zu wenig Abwechslung im Schlafzimmer schuld am wachsenden Rückzug aus der Intimität ist. (Lesbische Paare haben übrigens mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen.) Bei Männern bleibt das Interesse an ihrer festen Partnerin deutlich länger bestehen. Dennoch: Nach nur zwei Jahren Beziehung findet sehr viel weniger Sex statt als noch zu Beginn der Beziehung. Vermutlich ist das Desinteresse der Frauen dafür die Ursache. Wie lässt sich dieses Problem lösen?

Manche Experten schlagen „Sex nach Termin“ vor. Besonders romantisch klingt das nicht. Dafür bleibt die Intimität langfristig erhalten. Therapeut Oskar Holzberg gibt in seinem Buch „Schlüsselsätze der Liebe“ zu bedenken, dass Sex mehr ist als nur der körperliche Akt. Er sieht das Miteinanderschlafen als Ausdruck von Nähe, Verstehen und Zueinanderfinden. Sinkendes Interesse an Sexualität wertet er nicht als Grund dafür, dass Paare sich entfremden. Für ihn ist das nicht die Ursache, sondern die Folge. Die verlorene Nähe führt erst zum Rückzug aus der Sexualität. Eine schlüssige Annahme. Eine Frau, die sich Partner oder Partnerin nicht nahe fühlt, will sich auf Intimität nicht mehr einlassen. Wie soll das auch funktionieren, wenn tagsüber die ganze Arbeit an ihr hängen bleibt, ständig wegen Kleinigkeiten gestritten wird oder die Kommunikation über wichtige Dinge zu kurz kommt? Entzieht sich die Frau immer wieder, fürchtet der Gegenpart womöglich die Zurückweisung. Also unternimmt er immer weniger Verführungsversuche. Um die Sexualität zu erhalten, helfen laut Experten: sich im Alltag nahe sein, respekt- und liebevoll miteinander umgehen und dafür sorgen, dass der Sex abwechslungsreich und spannend bleibt.

7. Rituale aushandeln

Nicht nur an Feiertagen wie Weihnachten und Ostern oder in Familien mit kleinen Kindern gibt es Rituale, sondern auch bei Paaren. Wann stehen wir auf? Wann gehen wir abends ins Bett? Besonders knifflig kann dieser Punkt werden, wenn sich ein Frühaufsteher und ein Nachtmensch zusammentun. Oder wenn sich die Wachphasen und Arbeitszeiten beruflich bedingt stark unterscheiden. Nehmen wir an, du bist als Grafikdesigner selbständig, Nachtmensch und verdienst dein Geld überwiegend im Home Office. Deine Partnerin muss täglich pünktlich morgens um halb sieben aus dem Haus. Schon ist der Ärger vorprogrammiert. Aneinander gekuschelt einschlafen, ist für sie ein Zeichen von Nähe und Intimität. Aber du bist abends um 22:00 Uhr kein bisschen müde. In deinem Kopf sprudeln die Ideen, während ihr die Augen beinahe sofort zufallen. Wie löst man das? Stunden wachliegen, ist keine Lösung. Zusammen schlafen gehen, eine halbe Stunde warten, dann leise rausschleichen? Besser gleich getrennt schlafen? Behutsam neben ihr den Laptop aufspannen? Das kann nur individuell ausgehandelt werden.

Am Morgen geht es weiter: Wer steht wann auf? Wie wird das Frühstück organisiert? Diese Dinge pendeln sich mit der Zeit von selbst ein. Menschen sind Gewohnheitstiere. Aber gerade am Anfang muss man aufpassen, dass es nicht unbeabsichtigt zu emotionalen Verletzungen kommt. Sitzt deine Partnerin morgens um halb sechs allein mit Frühstücksei und Toast vor ihrem Kaffee, fühlt sie sich möglicherweise alleingelassen. Zumindest das lässt sich ein Stück weit abfedern: Vielleicht stellst du schon Teller und Besteck hin, bereitest die Kaffeemaschine vor und hinterlässt einen liebevollen Gruß auf einem Zettelchen.

8. Mit den Eigenheiten des anderen leben lernen

Jeder Mensch hat bestimmte Eigenheiten. Das kann niedlich, charmant, witzig, speziell, aber auch unglaublich nervig, einschränkend und belastend sein. In diese Kategorie fallen beispielsweise

  • Farblich sortierte Bücherregale, alphabetisch geordnete Filmsammlungen etc.
  • Hörbücher zum Einschlafen
  • Schlafen bei offenem Fenster (unabhängig von Jahreszeit und Außentemperatur)
  • Küssen des Haustiers auf den Mund
  • Hund und Katze mit ins Bett nehmen
  • Beim Duschen die Badematte unter Wasser setzen und nicht aufhängen
  • Schnarchen
  • Naseninhalt essen
  • Morgens schweigend hinter der Zeitung verschwinden

Es gibt zig Marotten. Einige sind leichter hinzunehmen als andere. Am besten wäre es, wenn du deinen Partner vollständig akzeptierst. Letztendlich gehören sie zum Gesamtpaket mit dazu. Wenn dich etwas allerdings extrem stört und du dich damit nicht arrangieren kannst, solltest du das Problem offen ansprechen. Vielleicht ist er bereit, dir entgegen zu kommen. Oder ihr findet einen Kompromiss. Beispielsweise kann dein Partner seine Bücher weiterhin nach Farben und seine Filmsammlung nach Alphabet organisieren. Du organisierst deine nach einem System, das dir gefällt. Gegen sein Schnarchen helfen Ohrstöpsel. Der Naseninhalt darf nur außerhalb deiner Sichtweite gegessen werden. All das ist relativ problemlos zu regeln. Er braucht sich nicht einschränken. Allerdings kannst du niemanden ändern. Das solltest du dir bewusst machen. Unbedingt. Immer wieder. Wenn, dann ändert sich dein Partner von sich aus. Du kannst nur deine Situation schildern, um Verständnis bitten und erklären, wie du dich fühlst. Mangelndes Entgegenkommen bedeutet nicht, dass die Liebe nicht reicht. Es bedeutet, dass sich dein Partner nicht verbiegen lassen will.

9. Verständlich kommunizieren

Laut einer Umfrage der Partnervermittlung ElitePartner, an der sich 846 Männer und Frauen beteiligten, sind Kommunikationsprobleme und unterschiedliche Reinigungsvorstellungen die Hauptursachen für Streit. Frauen sagen in Gesprächen nicht direkt, was sie meinen. Die wesentlichen Aussagen müssen erst umständlich aus einem Wortschwall herausgearbeitet werden. Ein Ärgernis für 52 % der der befragten Männer, denen das ständige Rätselraten auf die Nerven geht. Irgendwann schalten sie einfach ab. Dadurch kriegen sie die wichtigen Informationen nicht mit.

Für Frauen scheint es so, als würden Männer generell nicht richtig zuhören. Das wiederum regt 38 % der weiblichen Befragten auf. Britische Forscher haben in einer Studie Hinweise darauf herausgefunden, dass die Männer möglicherweise biologisch bedingt Schwierigkeiten haben, die höheren Stimmen der Frauen zu entziffern. Wie sich das Problem zwischen Mann und Frau nach dem Zusammenziehen lösen lässt: Frauen sollten bewusst versuchen, die für den Mann wichtigen Informationen in knappe Sätze zu fassen. W-Fragen beantworten, unnötige Adjektive und Wortballast weglassen. Davor hilft vielleicht der deutliche Extrahinweis: „Achtung, du musst zuhören! Habe ich deine Aufmerksamkeit?“ Dann dürfte nichts mehr schiefgehen. Kommunikationsprobleme dieser Art kennen gleichgeschlechtliche Paare im Übrigen nicht.

10. Quality Time miteinander verbringen

Während ihr getrennt gelebt habt, wart ihr jeden Abend unterwegs. Essen, Tanzen, Kino, Sport, Konzertbesuche… Euch ist immer etwas eingefallen. Hauptsache, man hat zusammen etwas unternommen. Dein Partner war immer frisch geduscht, super gestylt und zog in seinem Outfit unterwegs alle Blicke auf sich. Seid ihr zusammenlebt, sitzt ihr plötzlich an den Wochenenden nur noch in Schlabberklamotten auf dem Sofa. Sie rasiert sich nicht mehr ständig Achseln, Beine und Intimzone. Beim ihm wuchern die Nasenhaare und er wechselt seine Socken nur noch alle paar Tage. Es wird voreinander gepopelt, gepupst und gerülpst. Die Zeit, in der man sich bemüht hat, Körpergeräusche zu unterdrücken, ist vorbei. Das zeigt zum einen den Grad der Entspannung. Ihr seid in eurem neuen Zuhause angekommen, verstellt euch nicht für den anderen. Zum anderen fehlt aber der Kick, das Besondere. Ihr verbringt zwar insgesamt viel mehr Zeit miteinander als früher. Allerdings keine Quality Time. Statt euch aufeinander zu konzentrieren, geht jeder am PC eigenen Aktivitäten nach. Oder ihr guckt eine Serie nach der anderen, redet aber kaum miteinander.

Achtet darauf, dass eure Beziehung nicht einschläft. Es ist wichtig, weiter gemeinsame Unternehmungen und Urlaubsreisen zu unternehmen und sich füreinander in Schale zu werfen. Gespräche sollten nicht nur um Alltägliches, Geldsorgen und Probleme kreisen. Meistert ihr diese Herausforderung nach dem Zusammenziehen nicht, kommt es schlimmstenfalls zu einer Entfremdung. In dem Zusammenhang ebenfalls wichtig: Paare, die aufhören, Sport zu machen, sich zu pflegen und zu bemühen, nehmen zu. Für die Gesundheit keine positive Entwicklung. Am besten also rechtzeitig gegensteuern!

Alternativen suchen, wenn das Zusammenleben scheitert

Das Zusammenziehen ist mit vielen Hoffnungen und Herausforderungen verbunden. Wer sich zu diesem Schritt entscheidet, sollte mit seinem Partner offen über Ängste, Wünsche und mögliche Schwierigkeiten sprechen. Generell ist Reden immer hilfreich, möglichst auf eine Weise, die der andere verstehen kann. Das heißt für Frauen, die mit Männern kommunizieren: Stimme senken und nur wesentliche Inhalte mitteilen. Für Männer, die mit Frauen reden: Einfühlsamkeit zeigen.

Sollte das Teilen von Tisch und Bett sich im Nachhinein als Fehler erweisen, rudert einfach wieder zurück. Das heißt nicht unbedingt, dass eure Liebe keine Chance hat. Es heißt nur: In dieser Form wird es nichts mit euch. Probiert Alternativen aus. Ihr könnt beispielsweise zwei Schlafzimmer einrichten. Dann stören weder unterschiedliche Schlafgewohnheiten wie offene Fenster, das im Bett liegende Haustier oder abendliche Hörspiele den Frieden. Noch hält einer den anderen durch Schnarchen wach. Oder ihr geht noch einen Schritt weiter. Es gibt die Möglichkeit, zwei Wohnungen im selben Haus zu mieten. Dann wohnt ihr unter einem Dach zusammen, könnt euch aber trotzdem in eigene vier Wände zurückziehen, wenn es nötig ist. Vielleicht braucht ihr aber auch mehr Distanz. Das ist etwas, was jedes Paar selbst entdecken muss.

Noch Fragen oder Anregungen zum Thema Zusammenziehen? Dann lass es uns in den Kommentaren wissen.

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