Mit einer Initiativbewerbung zum Erfolg: Hilfreiche Tipps & Tricks

Manchmal braucht es einfach Mut und Eigeninitiative, um im Leben voranzukommen. Das gilt auch oder vor allem in beruflicher Hinsicht. Denn nicht immer haben Stellenbörsen passende Jobs im Angebot. Wenn der Traumjob auf sich warten lässt, der vermeintliche Wunscharbeitgeber einfach keine Stellenanzeige schaltet, weshalb sollte man nicht einfach mal sein Glück versuchen? Initiativbewerbungen haben eine höhere Erfolgsquote als du vielleicht denkst! Wie du mit einer Initiativbewerbung zum Erfolg kommst, das verraten wir dir jetzt!

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Initiativbewerbung bezieht sich nicht auf ein konkretes Stellenangebot
  • Grundsätzlich hat eine Initiativbewerbung dieselbe Form wie eine normale Bewerbung (Anschreiben, ggf. Deckblatt, Lebenslauf, Zeugnisse)
  • Bei einer Initiativbewerbung gilt es jedoch mehr denn je, die eigene Motivation überzeugend darzulegen und den Mehrwert zu erläutern, den man dem Unternehmen bieten könnte
  • Eine Initiativbewerbung sollte daher Antworten auf folgende Fragen enthalten: „Wer ist man und wieso passt man zum Unternehmen?“, „Warum spricht einen gerade dieses Unternehmen an?“, „Was macht man gerade und wonach ist man auf der Suche?“
  • Auch wenn eine Initiativbewerbung nicht direkt erfolgreich ist, wird man in der Regel zumindest in die Datenbank des Wunsch-Arbeitgebers aufgenommen und profitiert ggf. zu einem späteren Zeitpunkt von einer frei gewordenen Stelle

Initiativbewerbung: Definition & Erfolgsaussichten

Als Initiativbewerbung bezeichnet man eine Bewerbung, die sich nicht auf ein direktes Stellenangebot bezieht. Der Bewerber ergreift demnach selbst die Initiative und verfasst eine Bewerbung für eine Position, die gar nicht ausgeschrieben wurde.

Weshalb sollte ein Unternehmen aber jemanden einstellen, obwohl eigentlich kein Bedarf an neuen Mitarbeitern besteht?

Nun, ein wenig Glück gehört zum Erfolg einer Initiativbewerbung natürlich dazu! Diesem Glück kann man jedoch auf die Sprünge helfen, indem man sich gut präsentiert und den Mehrwert, den man dem Unternehmen bieten könnte, plausibel erläutert.

Wer nun glaubt, eine Initiativbewerbung berge viel Aufwand bei wenig Nutzen, hat weit gefehlt! Die Erfolgsaussichten von Initiativbewerbungen sind dem Umfrage-Report der Jobbörse Jobware zufolge gar nicht so schlecht. 58 % der im Rahmen des Jobware-Reports befragten Personaler sehen solche Bewerbungen als exklusiven Zugang zu Stellen an, die nicht ausgeschrieben wurden.

Bei Personalverantwortlichen finden Initiativbewerbungen also Beachtung – und sie schätzen die Erfolgschancen mehrheitlich als gut ein. Auch, da eine Initiativbewerbung einen entscheidenden Vorteil birgt. Wohingegen sich bei ausgeschriebenen Stellen zig Bewerbungsmappen auf dem Schreibtisch des Personalers stapeln, läuft die Initiativbewerbung nicht Gefahr, in einem solchen Stapel unterzugehen.

Die weiteren Vorteile einer Initiativbewerbung:

  • Eine Initiativbewerbung zeugt von Eigeninitiative, Ehrgeiz, Engagement und Selbständigkeit.
  • Da eine Initiativbewerbung nicht auf eine konkrete Stellenanzeige antwortet, braucht man auch nicht auf spezifische Anforderungen einzugehen, die in Stellenanzeigen normalerweise aufgeführt werden. Soll heißen: Man ist vollkommen frei bei der Gestaltung des Anschreibens und kann die besonderen Stärken und Qualifikationen, die man mitbringt, nach eigenen Vorstellungen darstellen.
  • Auch wenn zum Zeitpunkt der Initiativbewerbung keine Stelle frei sein sollte, wird man meist dennoch in den Bewerberpool des Unternehmens aufgenommen. Es besteht also die Möglichkeit, dass einem zu einem späteren Zeitpunkt eine Stelle angeboten wird.

Genereller Aufbau einer Initiativbewerbung

Eine Initiativbewerbung antwortet also nicht auf eine konkrete Stellenanzeige. Es versteht sich daher von selbst, dass man bei einer Initiativbewerbung nicht auf eine Universalbewerbung setzen sollte. Bei einer Initiativbewerbung gilt mehr denn je, dass sie individuell auf das Unternehmen und den anvisierten Einsatzbereich zugeschnitten werden sollte. Schließlich muss man den potenziellen neuen Arbeitgeber bei einer Initiativbewerbung nicht „nur“ davon überzeugen, dass man ein guter Mitarbeiter wäre, sondern zusätzlich auch noch davon, dass überhaupt ein weiterer Mitarbeiter vonnöten ist.

Also wie überzeugt man jemanden davon, dass man angesichts der Fähigkeiten und Qualifikationen, die man mitbringt, eine Bereicherung für das Unternehmen wäre – ganz gleich ob derzeit Personal benötigt wird oder nicht?

Nun, zunächst einmal gilt natürlich auch bei einer Initiativbewerbung, dass der Gesamteindruck stimmig sein muss. Die Bewerbung muss also formal allen Standards an eine Bewerbung entsprechen. Grundsätzlich hat eine Initiativbewerbung somit dieselbe Form wie eine normale Bewerbung und besteht aus:

  1. Anschreiben
  2. Deckblatt (optional)
  3. Lebenslauf
  4. Zeugnissen.

Vor allem das Anschreiben erfordert jedoch ein ungleich höheres Maß an Fingerspitzengefühl als bei einer normalen Bewerbung. Schließlich kann man sich bei einer Initiativbewerbung natürlich nicht auf eine Stellenausschreibung beziehen und sich auch nicht an den darin aufgeführten Fähigkeiten und Qualifikationen entlang hangeln, die für die Position erforderlich sind. Gleichzeitig bietet gerade diese „Freiheit“ jedoch auch ihre Vorteile. Dem Anschreiben werden wir daher im späteren Verlauf des Textes noch größere Aufmerksamkeit widmen.

Zunächst einmal möchten wir dir jedoch kurz ein paar generelle Dinge zum Lebenslauf und den Zeugnissen mit auf den Weg geben.

ᐅ Der Lebenslauf:

Grundsätzlich kann man sich beim Lebenslauf nach den Leitlinien für eine normale Bewerbung richten. Das bedeutet: Der Lebenslauf sollte tabellarisch, lückenlos, übersichtlich und – selbstredend – fehlerfrei sein. Bei einer Initiativbewerbung empfiehlt es sich jedoch außerdem, den Lebenslauf gezielt auf die Stelle anzupassen, die man sich erhofft. Soll heißen: Irrelevante Informationen sollte man streichen, die wichtigen Qualifikationen, die man für die angestrebte Position mitbringt, hingegen hervorheben. Schließlich gilt es bei einer Initiativbewerbung mehr denn je, sich gut zu präsentieren und den Mehrwert, den man dem Unternehmen bieten könnte, plausibel darzulegen.

ᐅ Die Zeugnisse:

Bei einer Initiativbewerbung sollten als Zeugnisse die Nachweise über den höchsten Bildungsabschluss und die Arbeitszeugnisse der zwei oder drei letzten Stationen beigefügt werden. Sollte man im Besitz weiterer Zeugnisse sein (z.B. Weiterbildungszertifikate etc.), die für das angeschriebene Unternehmen und die anvisierte Stelle von Bedeutung sein könnten, gehören diese natürlich ebenfalls in die Unterlagen. Allerdings sollten die Weiterbildungszertifikate taktisch ausgewählt werden. Nachweise über 15 Jahre alte Seminare sollte man besser nicht beifügen. Zum einen, da die Aussagekraft dieser Zertifikate nach 15 Jahren doch sehr begrenzt ist. Zum anderen, da dadurch beim Personaler unter Umständen sogar der Eindruck entstehen könnte, der Bewerber habe seitdem nichts dazugelernt.

Sollte man sich aus einer Anstellung heraus initiativ bewerben, empfiehlt es sich übrigens diskret vorzugehen. Es ist nicht ratsam, für die Bewerbung extra ein Zwischenzeugnis beim aktuellen Arbeitgeber anzufordern. Andernfalls könnte durch die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses womöglich Unruhe am momentanen Arbeitsplatz aufkommen.

Die größte Herausforderung: Das Anschreiben

Wie bereits erwähnt, ist das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung die wohl größte Herausforderung. Nicht nur, dass man dem Arbeitgeber plausibel erläutern muss, weswegen man perfekt in das Unternehmen passen würde und weshalb er eine Anstellung in Erwägung ziehen sollte, selbst wenn derzeit im Grunde genommen keine Einstellungen geplant sind. Man muss dem Arbeitgeber zudem zu verstehen geben, dass man sein Unternehmen als besonders wertvoll für die Karriere erachtet. Schließlich interessiert den Personaler natürlich, weswegen man sich gerade bei diesem Unternehmen initiativ beworben hat.

Klingt kompliziert? Zugegeben, das ist es auch! Daher erfordert eine Initiativbewerbung eben auch eine gründliche Vorab-Recherche und jede Menge Fingerspitzengefühl.

ᐅ Die Vorab-Recherche:

Zunächst einmal sollte man sich die Daten, Fakten und die Unternehmensphilosophie des Wunsch-Arbeitgebers zu Gemüte führen. Hierzu sollte man sich unter anderem folgende Fragen stellen:

  • Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen?
  • Welche Standorte gibt es?
  • Wofür steht das Unternehmen?
  • Welches Produkt bzw. welche Dienstleistung bietet es an?
  • Wie lautet die Unternehmensphilosophie?
  • Wo liegen die Schwachstellen des Betriebs, die man mit den eigenen Kompetenzen verbessern könnte?

Eine gründliche Recherche ist die Voraussetzung, um eine gute Initiativbewerbung zu formulieren. Wer sich im Vorfeld genaue Informationen über das angestrebte Berufsfeld, das Anforderungsprofil und vor allem das Unternehmen einholt, ist bestens gerüstet.

In den meisten Fällen ist bereits ein Blick auf die Homepage des Unternehmens sehr aufschlussreich. Dort findet man in der Regel Informationen über die Philosophie und die Leitbilder des Unternehmens sowie relevante Wirtschaftskennziffern und Angaben zur Belegschaft. Es kann zudem hilfreich sein, Online-Portale aufzusuchen, bei denen (ehemalige) Mitarbeiter Unternehmen bewerten können. Womöglich lassen sich daraus Schlüsse auf die Arbeitsweise des Unternehmens ziehen. Ein solches Online-Portal ist z.B. KUNUNU.

ᐅ Der erste Kontakt:

Im Anschluss an die gründliche Vorab-Recherche gilt es, Kontakt zum Unternehmen aufzunehmen. Es empfiehlt sich, der Initiativbewerbung ein kurzes Telefonat vorauszuschicken. Auf diese Weise findet man heraus, ob womöglich gerade tatsächlich eine entsprechende Position frei ist, was von den Bewerbern erwartet wird und wer im Unternehmen der Ansprechpartner für Bewerbungen ist.

Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, sollte man sich am Telefon kurz vorstellen und die Absicht erklären, sich initiativ zu bewerben. Es ist ratsam, das eigene Profil kurz zu umreißen und dabei zu erläutern, in welcher beruflichen Situation man sich momentan befindet. Bestenfalls bringt man bei diesem kurzen Telefonat in Erfahrung, für welche Position man die passenden Fähigkeiten mitbringen würde. Hierzu ist allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Vor allem gilt es, nicht zu aufdringlich zu sein. Wer merkt, dass der Gesprächspartner kurz angebunden ist, sollte ihn auch nicht in ein allzu langes Gespräch verwickeln.

Hauptsächlich dient der erste telefonische Kontakt also dazu, den Ansprechpartner in Erfahrung zu bringen, das eigene Anliegen anzumelden und womöglich Informationen zu einer evtl. vakanten Stelle zu erhalten.

So weit, so gut. Aber wie bringt man all diese Informationen nun gewinnbringend in das Bewerbungsschreiben ein? Das verraten wir dir jetzt!

ᐅ So sollte das Anschreiben aufgebaut sein:

1.) Die Betreffzeile

Es liegt natürlich nahe, die Betreffzeile mit „Initiativbewerbung“ zu betiteln. Und es ist auch vollkommen legitim, diesen Betreff zu wählen. Allerdings raten Experten eher zu einer anderen Variante. Sie empfehlen, konkreter zu werden und die direkte Jobbezeichnung in die Betreffzeile einzutragen („Initiativbewerbung als…im Bereich…“). Denn: Wer sich konkret auf eine Position bewirbt, zeigt dem Arbeitgeber, dass er sich mit dem Unternehmen und der Unternehmensstruktur auseinandergesetzt hat und zudem eine klare Vorstellung davon hat, wo er sich gewinnbringend integrieren und für einen Mehrwert sorgen könnte.

2.) Die Einleitung

Oftmals werden Bewerbungen mit dem Satz „hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Ausschreibung als…“ eingeleitet. Abgesehen davon, dass dies ohnehin nicht mehr den neusten Empfehlungen entspricht (siehe hier), ergibt eine solche Einleitung bei einer Initiativbewerbung natürlich keinen Sinn. Generell sollte man bei einer Initiativbewerbung von Standard-Floskeln absehen. Die Bewerbung muss etwas Besonderes sein, um überhaupt das Interesse des Personalers zu wecken. Schließlich sollte dieser bestenfalls extra eine neue Stelle schaffen. Experten empfehlen daher, das Anschreiben mit den Antworten auf folgende Fragen zu beginnen:

  • Wer bist du und wieso passt du zum Unternehmen?
  • Warum spricht dich gerade dieses Unternehmen an?
  • Was machst du gerade und wonach bist du auf der Suche?

Das Anschreiben sollte nämlich auf jeden Fall verdeutlichen, wie intensiv man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Das klappt am besten, indem man das Wissen aus der Vorab-Recherche bereits in der Einleitung einbringt. Denn so animiert man den Personaler zum Weiterlesen.

Der Vorteil bei einer Initiativbewerbung liegt zudem gerade darin, dass man einen stärkeren Unternehmensbezug herstellen kann als bei anderen Bewerbungsformen. Schließlich benötigt man weniger Platz, um die eigenen Qualifikationen mit dem Anforderungsprofil einer Stellenausschreibung zu verknüpfen. Die fehlende Stellenausschreibung sollte man also nicht als Nachteil empfinden, sondern als Vorteil nutzen!

3.) Der Hauptteil

Aus dem Anschreiben sollte klar hervorgehen, welche Fähigkeiten man mitbringt und wie und wo man diese Fähigkeiten im Unternehmen einsetzen könnte. Der Hauptteil des Anschreibens sollte daher in jedem Fall die Kompetenzen und Qualifikationen in den Vordergrund rücken, die den Bewerber auszeichnen. Es gilt also zu verdeutlichen, warum man dem Betrieb einen Mehrwert bieten und warum man gut in das Team passen würde.

Falls es in der Einleitung des Anschreibens noch nicht geschehen ist, sollte im Hauptteil unbedingt auch deutlich werden, weshalb man sich gerade bei diesem Unternehmen bewirbt. Bestenfalls gelingt es, die Werte und Ideale darzulegen, die einen bei diesem Unternehmen besonders ansprechen. Das zeigt, dass man die Unternehmensphilosophie verstanden hat und sich damit identifizieren kann. Die Motivation, gerade bei diesem Arbeitgeber zu arbeiten, muss klar hervorgehen.

4.) Der Schluss

Für den Schluss einer Initiativbewerbung gelten dieselben Regeln wie bei einer normalen Bewerbung. Man bittet also um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und verabschiedet sich „Mit freundlichen Grüßen“.

Zwischenfazit:

Grundsätzlich sollte das Anschreiben also den Zweck erfüllen, potenzielle Personallücken des Arbeitgebers aufzudecken und durch das Hervorheben der eigenen Stärken zu verdeutlichen, wie man in der Lage wäre diese Lücken zu füllen.

10 hilfreiche Tipps & Tricks

Eine Initiativbewerbung ist also kein leichtes Unterfangen. Daher möchten wir dir im Folgenden gerne noch 10 Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, die dir beim Verfassen deiner Bewerbung helfen können!

1.) Die eigenen Stärken und Schwächen analysieren

Wer etwas verkaufen möchte, muss sich zunächst einmal über das „Produkt“ im Klaren sein. Nur wer die Vorzüge eines „Produktes“ kennt, kann dieses schließlich gewinnbringend anpreisen und andere davon überzeugen. Das lässt sich auch auf die Initiativbewerbung übertragen. Denn: Wer sich und die eigenen Fähigkeiten gut verkaufen möchte, muss sich natürlich seiner Stärken bewusst sein. Daher ist es ratsam, vor dem Verfassen einer Initiativbewerbung zunächst einmal eine Selbstanalyse zu starten.

Die Frage, die hierbei im Mittelpunkt stehen sollte, ist: „Wer bin ich, was kann ich und wo will ich hin?“. Nur wenn du diese Frage beantworten kannst, bist du in der Lage die eigene Motivation überzeugend darzulegen.

2.) Durch die Brille des Personalers schauen

Wer sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist, sollte nun versuchen diese Stärken durch die Brille des Personalers zu betrachten. Soll heißen: Nun gilt es nicht mehr nur danach zu fragen „wer bin ich, was kann ich und wo will ich hin?“, sondern eine Antwort auf folgende Fragen zu finden: „Welche Probleme kann ich für den Arbeitgeber lösen?“, „Welchen Mehrwert biete ich?“.

Bevor du eine Initiativbewerbung verfasst, solltest du also auch genau überlegen, in welches Fachgebiet du mit deinen Erfahrungen passt.

3.) Ältere Stellenangebote der Firma durchforsten

Beim Formulieren des Anschreibens kann es hilfreich sein, alte Stellenangebote des Unternehmens (bestenfalls für die gewünschte Position) zu suchen und zu studieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, auf welche Qualifikationen der Arbeitgeber Wert legt. Allerdings solltest du dich nicht zu sehr an diesen Stellenanzeigen entlang hangeln. Sie sollten lediglich als Hintergrundinfo dienen.

4.) Andere Bezugsquellen nutzen

Generell ist es ratsam, das Aufgaben- und Anforderungsprofil des Unternehmens zu studieren. Sollten keine älteren Stellenanzeigen zu finden sein und sollte sich auch auf der Webseite des Unternehmens diesbezüglich nichts finden lassen, lohnt es sich häufig, Unternehmen zu betrachten, die hinsichtlich Branche und Größe vergleichbar sind. Auch an dieser Stelle können natürlich wieder Online-Portale hinzugezogen werden, die in Form von Bewertungen einen Einblick in die Erfahrungen von ehemaligen Angestellten, Auszubildenden und Praktikanten ermöglichen.

5.) Ansprechpartner im Unternehmen suchen

Eine Initiativbewerbung sollte, wie bereits erwähnt, besser nicht unangekündigt versendet werden. Experte raten dazu, sich vorab telefonisch bei der Personalabteilung zu erkundigen, ob eine Initiativbewerbung derzeit sinnvoll und erwünscht ist. Das erspart einem nicht nur unnötige Arbeit, falls ohnehin derzeit kein Interesse an einer Initiativbewerbung besteht, sondern bietet einem zudem die Möglichkeit, sich im Falle einer positiven Antwort im Anschreiben auf das Gespräch zu beziehen.

Solltest du am Telefon die Aussage erhalten, dass eine Bewerbung derzeit keinen Sinn macht, ist nachhaken übrigens erlaubt. Du solltest ruhig erfragen, wann eine erneute Bewerbungsanfrage sinnvoll ist.

6.) Den richtigen Adressaten herausfinden

Experten raten dazu, eine Initiativbewerbung nicht mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu beginnen. Vielmehr sollte man vorab recherchieren (oder ggf. bei einem Vorab-Telefonat erfragen), wer im Unternehmen für eingehende Bewerbungen zuständig ist. Denn: Damit zeigt man, dass man sich bei der Unternehmensrecherche viel Mühe gegeben hat. Und das ist definitiv ein Pluspunkt!

7.) Stellenwunsch formulieren: ja oder nein?

Wie bereits erwähnt raten Experten dazu, einen konkreten Stellenwunsch zu formulieren. So zeigt man dem Arbeitgeber, dass man sich mit dem Unternehmen und der Unternehmensstruktur auseinandergesetzt hat und eine klare Vorstellung hat, wo man sich einbringen und für einen Mehrwert sorgen könnte.

Aber: Eine Initiativbewerbung, bei der kein Stellenwunsch genannt wird, ist natürlich ebenfalls nicht falsch. In diesem Fall gilt es jedoch in ganz besonderem Maße, dem Unternehmen zu verdeutlichen, warum man gerade dort arbeiten möchte. Des Weiteren sollte man umreißen, welche Tätigkeitsfelder man bevorzugt.

8.) Nachhaken, wenn keine Reaktion kommt

Experten empfehlen, auf jeden Fall telefonisch nachzuhaken, sollte man keine Reaktion auf die Initiativbewerbung erhalten. Das zeugt von Interesse und ruft dem Personaler die Bewerbung noch einmal in Erinnerung. Nur zu aufdringlich sollte man hierbei natürlich nicht sein. Wer direkt eine Antwort erwartet und darauf beharrt, macht den guten Eindruck, den die Bewerbung womöglich übermittelte, ganz schnell zunichte. Bei einer Initiativbewerbung gilt daher mehr denn je: Geduld ist gefragt!

9.) Um die Aufnahme in den Bewerberpool bitten

Sollte tatsächlich aktuell keine passende Stelle frei sein, sollte man konkret darum bitten, in den Bewerberpool des Unternehmens aufgenommen zu werden. Das bekräftigt zum einen das Interesse an einer Anstellung in diesem Unternehmen und bietet zum anderen womöglich zu einem späteren Zeitpunkt die Chance auf eine Stelle.

10.) Weiter dranbleiben

Und last but not least sollte man sich von einer Absage nicht entmutigen lassen. Dranbleiben lautet die Devise. Experten raten, sich freundlich für die Rückmeldung zu bedanken und es nach einem halben Jahr einfach noch einmal zu versuchen. Möglicherweise hat das Unternehmen dann Bedarf.

Fazit

Die Erfolgsaussichten einer Initiativbewerbung stehen gar nicht schlecht. Bevor Stellen neu ausgeschrieben werden, vergleichen viele Unternehmen die Stellenprofile der zu vergebenden Jobs zunächst nämlich mit den bereits bekannten Bewerbern aus dem Bewerberpool des Unternehmens. Mithilfe einer Initiativbewerbung kann man sich also zumindest in die Datenbank des Wunsch-Arbeitgebers aufnehmen lassen und so ggf. zu einem späteren Zeitpunkt von einer frei gewordenen Stelle profitieren. Und glaubt man der eingangs erwähnten Jobware-Umfrage unter Personalern, führt eine Initiativbewerbung gar nicht so selten sogar direkt zum Erfolg und bietet exklusiven Zugang zu Stellen, die nicht ausgeschrieben wurden. Sich initiativ zu bewerben, kann sich also durchaus auszahlen!

Glaubt ihr an den Erfolg einer Initiativbewerbung? Habt ihr euer Glück bereits selbst einmal versucht? Wir freuen uns über eure Kommentare!

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