Mehr als Fachkompetenz: Warum Hard und Soft Skills so wichtig sind

Fachliche Kompetenz ist in jeder Branche wichtig, gar keine Frage. Aber Fachwissen als sogenanntes „Hard Skill“ ist nicht das Einzige, das zählt. Auch „Soft Skills“ wie „kommunikative Kompetenz“ oder „Teamfähigkeit“ sind entscheidend. Darüber hinaus ist neben „Hard“ und „Soft Skills“ auch „seriöses Auftreten“ ein immer wichtiger werdender Faktor. Hierunter fallen der richtige Dresscode und ein sicherer Umgang mit der richtigen Etikette. In welchen Berufen und Situationen diese Eigenschaften besonders wichtig und im besonderen Maße gefragt sind, erfahrt ihr in diesem Artikel anhand zweier Beispiele.

Soft Skills und Hard Skills – Was ist damit gemeint?

Sie werden immer wichtiger und in immer mehr Stellenbeschreibungen direkt gefordert. Karriere- und Berufsberater sowie immer mehr Personaler im Assessment-Prozess und Chefs betonen es schon seit Jahren: Soft Skills sind neben den Hard Skills gefragter denn je. Und wie das nun mal mit Anglizismen ist, jeder nutzt sie, ohne zu wissen, was sie bedeuten. Was ist mit beiden Begriffen gemeint? Wofür stehen sie? Und was haben sie mit Seriosität und seriösem Auftreten zu tun?

Soft Skills umschreiben im Berufsleben außerfachliche beziehungsweise eher fachübergreifende Kompetenzen. Hard Skills stehen für die jeweilige berufstypische Qualifikation, die man sich entweder durch Ausbildung, Studium oder praktische Erfahrung aneignet.

Letztere sind quantifizierbar. Das heißt, sie können durch Leistungstests oder Zeugnisse scheinbar objektiv sichtbar gemacht werden. Bei den Soft Skills ist das etwas komplizierter. Denn sie beziehen sich auf die individuelle Persönlichkeit und gehen über fachliche Fähigkeiten hinaus. Soft Skills sind also im Kern qualitativer Natur und somit subjektiv.

Irrtümlicherweise werden sie immer mit sozialen Kompetenzen gleichgesetzt. Das ist zwar nicht komplett falsch, allerdings greift eine solche Betrachtungsweise zu kurz. Und da Kategorisierungen immer helfen, den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren, müssen Oberbegriffe her.

Die persönliche Kompetenz umfasst den individuellen Umgang mit sich selbst. Also geht es dabei um Selbsteinschätzung, Selbstdisziplin und Selbstvertrauen. Alles Kompetenzen, die sich auf die eigene Person beziehen, und zugleich Konsequenzen und Auswirkungen auf das soziale Umfeld haben. Das Entscheidende ist hier das richtige Maß der Selbsteinschätzung, und wie dieses im Berufsleben mit den Arbeitskollegen geteilt wird.

Die persönlichen Kompetenzen sind demnach eng mit den sozialen Kompetenzen verbunden. Beide bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Niemand kann beispielsweise ohne die bewusste und optimale Selbsteinschätzung und ohne innere Stärke und Selbstwertgefühl in sozialen Situationen, egal ob privat oder beruflich, souverän auftreten.

Unter sozialen Kompetenzen versteht man den Umgang mit anderen Menschen. Die Wirkungsrichtung ist demnach interpersonell, also auf mehrere Personen gerichtet. Wichtig sind hier Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Menschenkenntnis, Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Umgangsstil und Integrationsgemeinschaft.

Die dritte Komponente, die methodische Kompetenz, betrifft das Beherrschen und Erlernen bestimmter Techniken und Methoden, die für den jeweiligen Beruf von besonderer Bedeutung sind. Das können Präsentationstechniken, Analysekompetenz, der Umgang mit den neuen Medien oder die Fähigkeit, Probleme strukturiert anzugehen und zu lösen, sein.

Diese Komponente ist mit den anderen beiden eng verzahnt. So beeinflussen etwa die Selbstmotivation und die Selbstdisziplin – persönliche Kompetenzen – die methodische Kompetenz, wenn man sich entsprechendes Wissen aneignen möchte. Auch die soziale Kompetenz ist davon betroffen. Etwa wenn die Menschenkenntniskompetenz von Belang ist, um bei einer Präsentation sein Publikum richtig einschätzen zu können.

Seriosität vereint Soft Skills und Hard Skills

Diese Verknüpfung kommt daher, weil ein weiterer Aspekt hinzugeführt werden muss – das Konzept der Emotionalen Intelligenz. Sie ist der Mittel- und Ausgangspunkt aller Soft Skills-Kompetenzen. Der Begriff umschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle möglichst korrekt wahrzunehmen. Das heißt, die Emotionale Intelligenz bestimmt, wie man mit den eigenen Gefühlen und den Gefühlen von anderen umgeht.

Sie verknüpft also in erster Linie die persönlichen mit den sozialen Kompetenzen. Diese sind wiederum verschränkt durch die methodischen Kompetenzen.

Aber was hat das nun mit Seriosität zu tun? Die Seriosität ist das Bindeglied zwischen Soft Skills und Hard Skills. Sie ist ein „Best of“ aus fachlicher Expertise und allen Soft-Skills-Kompetenzen und wirkt auf die persönliche Außendarstellung.

Wer im Berufsleben seriös ist, wirkt auf Außenstehende, wie beispielsweise Arbeitskollegen und Kunden, egal ob Business-to-Business oder Business-to-Consumer, „ordentlich“, „solide“, „gediegen“ und in erster Linie „ernst“ und „würdig“. Zugleich ist jemand, der seriös ist, „vertrauenswürdig“, „glaubwürdig“, „souverän“ und „zuverlässig“.

Bezogen auf die Hard Skills macht sich die Seriosität in akribisch wirkender Professionalität deutlich. Die Sachkompetenz wird demnach mit dem nötigen Ernst vermittelt und mit der Problemlösungskompetenz in Beziehung gesetzt, die zugleich Aufrichtigkeit suggeriert. Diese ernsthafte Expertise wirkt zugleich glaubwürdig und schafft das nötige Vertrauen, das für Geschäftsbeziehungen und im Arbeitsleben ein entscheidender Indikator ist, um erfolgreich zu sein.

Wer nach außen – Stichwort „Soziale Kompetenzen“ – ehrlich und unvoreingenommen erscheint und allen Menschen mit einem grundsätzlichen Respekt begegnet und wer ein unerschütterliches Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen hat – Stichwort „Persönliche Kompetenzen“ –, besticht durch ein „seriöses Auftreten“. Seriosität ist demnach interpersonal und individuell.

Eine weitere Komponente ist natürlich das Erscheinungsbild, das tadellose, gepflegte Äußere, das keine Nachlässigkeiten zeigt. Auch hier wird dann Sende-und-Empfänger-technisch Selbstvertrauen ausgestrahlt, das durch den tadellosen Dresscode nicht nur untermauert wird, sondern im Subtext eine tadellose Etikette mitschwingen lässt, welche die soziale Kompetenz des angepassten und anständigen Umgangsstils unterfüttert. Zugleich wird damit das Empathievermögen unterstrichen, das durch den eloquenten Kommunikationsstil nach außen katalysierend wirkt.

Das seriöse Auftreten ist demnach für den beruflichen Erfolg die entscheidende Variable. Erheblich bedeutsamer ist also die Außenwirkung der eigenen Person. Ergo sollte darunter eine Kommunikationsform verstanden werden, die auf mehreren Ebenen Vertrauenswürdigkeit, Glaubwürdigkeit, Ernsthaftigkeit, Authentizität, Eloquenz und Zuverlässigkeit vermittelt.

Allerdings, und hier liegt der Knackpunkt, diese Kommunikationsart sollte stets natürlich wirken, also immer wahrhaft, natürlich und nicht inszeniert, überheblich und arrogant. Wahrhaftigkeit ist hier ein entscheidender Faktor.

Nun ist es so, dass es bestimmte Berufsfelder gibt, in denen gerade jene Seriosität und das seriöse Auftreten mehr ins Gewicht fallen. Hier gibt es nun gewöhnliche und ungewöhnliche Berufe, in denen die Aspekte der Seriosität besonders in den Fokus rücken. Jedoch freilich mit unterschiedlicher Gewichtung bei den geforderten Soft und Hard-Skills. Zwei nicht ganz gewöhnliche Berufe machen deutlich, wie wichtig nicht nur die reine Seriosität, sondern auch die angesprochene natürliche Seriosität ist und wie eng Soft und Hard Skills miteinander zusammenspielen.

Der Croupier oder die Croupière

Das erste Beispiel ist der Croupier. Zunächst erscheint diese Profession nicht unbedingt seriös, denn das Glücksspiel hat ein Image, welches von den ein oder anderen negativen Einflüssen überschattet ist und das auch nicht immer zu Unrecht. Aber gleichzeitig hat genau das einen faszinierenden Reiz, der vermutlich auch der Grund ist, weshalb dieses Business schon seit langer Zeit mal als mehr und mal als weniger gesellschaftsfähig wahrgenommen wird.

Im Casino ist alles möglich – viel Geld und große Gefühle. Man kann aus dem Nichts heraus mit dem gewissen Etwas an Glück sehr viel Geld gewinnen, man kann aber auch in kürzester Zeit ein Vermögen verlieren. Diese prickelnde Atmosphäre, in der Glück und Pech so eng beieinanderliegen, ist natürlich faszinierend.

Die schillernde Welt des Casinos umweht ein Image von Glamour und Luxus. Deshalb hat der Beruf des Croupiers ein Flair des Besonderen. Bei dem Wechselspiel von Glück und Pech, dem Spiel um Geld und dem Luxuspublikum ist es nicht überraschend, dass gerade hier Seriosität an oberster Stelle steht – und das auf mehreren Skills-Ebenen und darüber hinaus. Der Job des Croupiers gehört zum klassischen Berufsfeld in einem Casino und ist wegen seiner vielfältigen Anforderungen durchaus anspruchsvoll.

Zu den Hard Skills eines Croupiers gehören:

  • Hohe Zahlenverständnis-Kompetenz / Kopfrechnen
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Hohe Konzentrationsfähigkeit
  • Exakte manuelle Geschicklichkeit und Feinmotorik
  • Flexibilität und technisches Verständnis (Spielautomaten)
  • Exakte Kenntnisse über die jeweiligen Spielregeln
  • Exzellentes Kurzzeitgedächtnis
  • Reaktionsschnelligkeit
  • Fremdsprachenkenntnisse

Die Soft Skills des Spielleiters:

  • Empathie beim Umgang mit den Gästen
  • Hohe Kommunikationskompetenz
  • Verschwiegenheit und Loyalität
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit und Loyalität
  • Hohe Menschenkenntnis
  • Multitasking
  • Konfliktlösungskompetenz
  • Kompetenter Umgangsstil mit einer eloquenten und höflichen Etikette

Zusammenfassend kann demnach festgehalten werden, dass der Croupier mit seinem seriösen Auftreten mehrere Handlungskompetenzen durch sein Charisma und seine Außenkommunikation unter Beweis stellen muss. Ein perfekt sitzender Anzug inklusive Fliege gehört zum Standardrepertoire der Arbeitskleidung eines Croupiers. Denn nur ein Croupier mit einem Top-Gesamterscheinungsbild spiegelt die gesellschaftliche Etikette des Spielbetreibers und der Casinobesucher wider.

Hinzu kommt, dass das Erscheinungsbild analog seine Hard Skills repräsentieren muss. Die Souveränität wird demnach durch das gepflegte Auftreten repräsentiert. „Kleider machen Leute“, ja, aber ein seriöses Outfit alleine reicht natürlich nicht. Das versteht sich von selbst – die Hard Skills müssen kompetent verinnerlicht sein. Professionalität ist oberstes Gebot.

Der nächste Aspekt: Zwar wird dem Croupier eine gewisse Zurückhaltung und Verschwiegenheit abverlangt, gleichzeitig muss er sich kommunikativ mit sehr guten Umgangsformen, die sich der notwendigen zuvorkommenden Höflichkeit bedienen, auskennen. Denn die Kunst besteht darin, Professionalität und gleichzeitig Anonymität zu wahren, und dabei gleichzeitig für eine angenehme einladende Stimmung am jeweiligen Spieltisch zu sorgen.

Ebenso sind Menschenkenntnis und Empathie von erheblicher Relevanz. Neben der Eigenverantwortung ist es auch von Bedeutung, für den Spielenden Verantwortung zu übernehmen. Beispielsweise wenn man den Spieler darauf hinweisen muss, dass er zu tief ins Glas geschaut hat. Oberstes Gebot ist da das Prinzip des Fair-Play.

Das Empathie-Vermögen ist nicht nur deshalb sehr wichtig. Als Croupier muss man beim Spiel um Geld die Höhen und Tiefen eines Spielabends im Griff haben. Das beinhaltet, dass er mit allen Gemütszuständen seiner Spieler umgehen können muss. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang das Thema Spielsucht. Ein Croupier sollte diese Sucht auf dem Schirm haben, die Spieler aufmerksam beobachten und rechtzeitig die Symptome erkennen und dementsprechend intervenieren, ohne aufdringlich zu sein oder zu nah in die Privatsphäre der Spieler einzugreifen.

Wie verläuft die Ausbildung? Grundsätzlich ist es so – der Beruf ist kein staatlich anerkannter Beruf. Ergo, es gibt keine genormte und einheitliche Ausbildung. Die Ausbildung übernehmen die Spielbanken in integrierten Lehrzentren meist selbst. Es gibt aber auch einige private Croupier-Ausbildungsschulen. Die meisten allerdings befinden sich in Österreich, Frankreich und in der Schweiz.

Die Ausbildung ist demnach durch die jeweiligen internen Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt, deren Dauer unterschiedlich ist. Inhaltlich werden alle Skills über diverse Glücksspiele und deren Zusammenhänge und Regeln vermittelt. Alle Spielzüge werden bis ins kleinste Detail durchdekliniert.

Sie kann einige Wochen bis mehrere Monate dauern und findet meist in den Abendstunden statt. Nicht nur dadurch sind die Anforderungen an die Bewerber härter, als viele annehmen. Die Abbruchquote liegt dementsprechend während der Ausbildung bei 60 Prozent.

Welche Voraussetzungen muss man sonst noch erfüllen? Neben den bereits genannten Soft und Hard Skills und selbstverständlich der Seriosität gibt es noch einige andere Voraussetzungen.

Die Bewerber müssen in der Regel mindestens 21 Jahre alt sein. Einige Casinos begrenzen das mögliche Alter nach oben – etwa auf 30 Jahre. In den meisten Fällen ist ein Schulabschluss oder eine zuvor abgeschlossene Berufsausbildung nicht zwangsläufig nötig, aber von Vorteil.

Unabdingbar ist ein einwandfreier Leumund, also ein makelloses polizeiliches Führungszeugnis. Nicht fehlen darf auch die Bereitschaft, fast ausschließlich nachts zu arbeiten.

Wie schaut es mit der Bezahlung aus? Das Einstiegsgehalt beträgt circa 1.500 Euro, später sind 3.000 bis 5.000 Euro möglich. Aber die Bezahlung des Croupiers ist immer noch eine Besonderheit. Vereinfacht gesagt werden die Gehälter der Mitarbeiter am Spieltisch aus den Trinkgeldern der Casinobesucher gezahlt. Das heißt, sie werden aus dem „Tronc“ bezahlt – das Geld, das die Spieler den Angestellten als Trinkgeld überlassen. Das heißt aber nicht, dass es kein Grundgehalt gibt: übersteigt der Tronc die Summe des Grundgehalts, wird dieser als Überschuss ausgezahlt. Die Folge: Als Croupier hat man oft ein stark variierendes Monatseinkommen, womit längst nicht jeder umgehen kann.

Der Bestatter

Ein weiterer Beruf, in dem Seriosität an oberster Stelle steht, ist der Job des Bestatters. Das Aufgabenfeld dieses Dienstleistungsjobs pendelt im Kern zwischen Trauerbegleitung und kaufmännischer Dienstleistung.

Empathie und Einfühlungsvermögen sind unbedingte Kernkompetenzen für die berufsbezogene Seriosität. Auch wenn der Tod zum Leben dazu gehört – der Verlust eines geliebten Menschen reißt immer eine schmerzhafte Lücke in das Leben der Hinterbliebenen. In der Verzweiflung nach einem Todesfall ist der Bestatter oftmals deren erster Ansprechpartner. Er muss dem emotionalen Ausnahmezustand der Hinterbliebenen professionell und seriös begegnen.

Bestatter

Sensibilität, Fingerspitzengefühl und extrem hohe Kommunikationskompetenz mit dem richtigen Umgangsstil und -ton sind die Top-Soft-Skills, die man als Bestatter uneingeschränkt mitbringen muss.

Da ein Bestatter sich um viel Schreibarbeit kümmern muss – Sterbeurkunden, Anschreiben an Versicherungen, Schalten von Anzeigen, Kündigungen und die Organisation der Trauerfeier mit Location, Redner, Sarg, Pastor etc. – ist seine tägliche Beratungskompetenz geprägt von einem Balanceakt zwischen Trauerbegleitung, einem Verkaufsgespräch und Organisationstalent.

Der Job von Bestattungsfachkräften ist es, Bestattungen und Trauerfeiern zu organisieren. Sie kümmern sich um alle anfallenden Formalitäten, beraten und betreuen Angehörige und sorgen letztendlich für einen würdevollen Abschied der Verstorbenen.

Zu den Hard Skills eines Bestatters gehören:

  • Kaufmännische Expertise
  • Organisations- und Planungstalent
  • Sinn und Gespür für Ästhetik und Gestaltung
  • Verwaltungskompetenz
  • Handwerkliches Geschick
  • Psychologische Kenntnisse über Trauerverarbeitung
  • Umfassendes Wissen über religiöse Themen
  • Fremdsprachenkenntnisse

Die Soft Skills des Bestatters:

  • Empathie
  • Sensibilität
  • Hohe Kommunikationskompetenz
  • Verschwiegenheit und Diskretion
  • Keine Berührungsängste mit dem Tod
  • Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit
  • Flexibilität und Belastbarkeit
  • Teamfähigkeit
  • Extrem hohe Menschenkenntnis
  • Multitasking
  • Emotionale und psychische Stabilität
  • Improvisationstalent
  • Kompetenter Umgangsstil mit einer eloquenten und höflichen Etikette
Wichtig: Der Dresscode

Auch hier zählt der obligatorische Dresscode: gepflegtes Auftreten in schwarz, um der Trauerarbeit angemessen gegenüber zu treten.

Nicht zu unterschätzen ist die psychische Belastung. Der Tod lässt einen nie kalt und das sollte er auch nicht, denn eben diese emotionale Ebene ist es, die die genannte Empathie möglich macht und nicht gespielt wirken lässt. Unfallopfer sind oft entstellt, Tode durch langjährige Krankheit und Selbstmorde sind dramatisch. Besonders schlimm ist es, wenn Kinder oder Jugendliche bestattet werden müssen. Deshalb muss die emotionale und psychische Stabilität eine zentrale Grundvoraussetzung sein, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet.

Hinzu kommt die körperliche Belastung, da die Arbeitszeit oft stark variiert. Bereitschaftsdienst und Überstunden gehören dazu. Denn der Tod kennt keine Uhrzeiten, Feiertage, Wochenenden.

Wie verläuft die Ausbildung? Was viele nicht wissen: Als offizieller Ausbildungsberuf existiert die Bestattungsfachkraft erst seit 2003. Es ist ein dreijähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk, in Industrie und Handel sowie im öffentlichen Dienst. Seit 2007 gibt es eine unbefristete bundesweit einheitliche Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft. Dabei ist rechtlich keine bestimmte Schulbildung erforderlich.

Was erwartet einen inhaltlich? Es wird vermittelt, wie die hygienische Versorgung von Verstorbenen auszusehen hat, wie ein geregelter Transport auszusehen hat und welche Papiere bei der administrativen Bearbeitung des Todesfalls bearbeitet werden müssen. Ebenso stehen das Schmücken und Tragen von Särgen, die passende Blumen- und Kerzendekoration, der Ablauf von Trauerfeiern und selbst das Ausheben von Gräbern auf dem Lehrplan. Darüber hinaus werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt wie auch Kenntnisse über spezifische religiöse Trauerrituale. Später ist eine Fortbildung zum Meister möglich.

Eine weitere Option: Manche lassen sich auch zum Thanatopraktiker weiterbilden. Diese sind für die ästhetische Wiederherstellung von Verstorbenen zuständig.

In welchen Betrieben sind Bestattungsfachkräfte tätig? Bestatter finden Beschäftigung

  • in Krematorien
  • in Friedhofsverwaltungen
  • in Bestattungsinstituten

Wie schaut es mit der Bezahlung aus? Das Gehalt variiert je nach Region und konkreter Qualifikation zwischen 1.700 und 2.800 Euro Brutto.

Fazit

In nahezu jedem Beruf ist eine gewisse Seriosität wichtig, mal mehr, mal weniger, nicht zuletzt um das eigene Erscheinungsbild zu waren. Soft Kills sind ebenso wichtig wie Hard Skills und nur mit einem perfekten Zusammenspiel aus beidem, ist der berufliche Erfolg nachhaltig möglich.

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