Autor werden: Was alles beachtet werden muss

Viele Menschen träumen davon, ein eigenes Buch zu schreiben. Manche haben das komplette Manuskript bereit fix und fertig in der Schublade liegen. Andere haben die Idee im Kopf, müssen mit dem Schreiben allerdings noch anfangen. 98 % aller Einsendungen werden von Verlagen abgelehnt. Stellt sich die Frage: Brauchst du zur Verwirklichung deines Traums unbedingt ein Verlagshaus? Oder kannst du dir auch vorstellen, dein Buch im Selbstverlag herauszubringen? Beides hat Vor- und Nachteile. Wir zeigen dir, wie du Autor werden kannst, was du alles beachten musst und welche Möglichkeiten du hast.

Möglichkeit 1: Buchveröffentlichung in einem etablierten Verlag

Gleich vorweg: Mit einem Debütroman hast du es in der Verlagswelt schwer. Die Konkurrenz ist groß. Etablierte Verlage geben häufig lieber Übersetzungen erfolgreicher Titel aus anderen Sprachen den Vorzug als ein Risiko einzugehen. Ohne einen bekannten Namen brauchst du einen sehr langen Atem. Stell dich auf Absagen ein. Mit Glück bekommst du einen personalisierten Standardbrief ohne Erklärungen und Begründungen. Von den meisten Verlagen wirst du nach der Einsendung deiner Unterlagen nie etwas hören. Das bedeutet nicht unbedingt, dass dein Buch schlecht ist. Lektoren in Verlagshäusern werden von ungefragten Einsendungen überschwemmt. Sie schaffen es nicht, alle Einsendungen zu sichten und mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu würdigen. Teilweise sieht sich nur der Praktikant die Einsendungen an.

Überzeugt dein Exposé nicht auf Anhieb, hast du keine Chance. Maßgeblich ist die Frage: Lässt sich dein Buch mit Gewinn vermarkten? Ein Lektor bringt es in der Spiegel-Serie „Das anonyme Job-Protokoll“ auf den Punkt: „Als Verlag sind wir keine Literaturförderinstitution, sondern ein Unternehmen, das am Jahresende eine positive Bilanz liefern muss.“ Im Klartext: Es geht in erster Linie nicht um literarische Qualität. Es geht um das Vermarktungspotential. Das darf dich nicht abschrecken. Viele große Autoren standen vor eben dieser Hürde – und haben sie nach etlichen Anläufen gemeistert.

Vorteile einer Buchveröffentlichung in einem Verlag

1. Respekt und Anerkennung

Eine Buchveröffentlichung in einem Verlag gilt als Auszeichnung. Die eigene Idee, die kreative Umsetzung, das Talent und die Botschaft haben die Profis der Buchbranche überzeugt. Selbst veröffentlichen kann jeder. In ein Verlagsprogramm aufgenommen zu werden, ist etwas Besonderes. 

  • Dein Buch taucht mit etwas Glück in den Verlagsvorschauen auf und wird aktiv beworben. 
  • Der Verlag übernimmt einen Großteil des Marketings. Lesungen und Interviewtermine werden für dich vereinbart.
  • Dein Buch findet seinen Weg auf die Büchertische der Buchhandlungen.
  • Bei der Verleihung von Literaturpreisen wird deine Veröffentlichung berücksichtigt. 

2. Professionelle Buchgestaltung

Bei einem Verlag kümmern sich Profis um Lektorat und Korrektorat, Satz, Druck, Cover- und Preisgestaltung. In den meisten Fällen arbeitest du vor der Veröffentlichung eng mit einem Lektor zusammen, bis dein Buch fertig ist. Er ist dein Ansprechpartner im Verlag und hat Einfluss darauf, wie dein Text letztendlich erscheint. Über Inhalte werdet ihr genauso diskutieren wie über die Wortwahl. Dein Buch wird in der Regel nicht so erscheinen, wie du es eingeliefert hast. Während der intensiven Zusammenarbeit wird es so lange verbessert, bis es ins Verlagsprogramm passt.

Ein Verlagslektor…

  • ist an Cover-Entscheidungen beteiligt.
  • unterstützt dich dabei, den perfekten Titel zu finden. 
  • verfasst den Klappentext.
  • stellt dein Werk in der Verlagsvorschau vor.

Erscheint dein Buch als Hardcover, darfst du dich in der Regel über eine hochwertige Ausstattung freuen. Dazu gehören beispielsweise buntes Vorsatzpapier, ein abnehmbarer Buchumschlag und ein Lesebändchen. 

3. Vorschuss als garantiertes Honorar

In den meisten Fällen gewähren Verlage dem Autor einen Vorschuss. So bist du während des Schreibens nicht unbedingt gezwungen, Vollzeit zu arbeiten. 

Wie du einen Verlag für dein Manuskript findest

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du wendest dich an einen Literaturagenten oder du kontaktierst Verlage direkt.

Es ist sinnvoll, einen Literaturagenten zu engagieren. Allerdings geht das nur, wenn du noch nicht selbst mit Verlagen Kontakt aufgenommen hast. Agenten können das Buch nicht erneut vorlegen, wenn es bereits abgelehnt wurde. In der Liste deutschsprachiger Literaturagenturen findest du Namen, Website und Schwerpunkte von Agenten. 

Ein seriöser Literaturagent…

  • war selbst in einem Verlag tätig.
  • erstellt professionelle Unterlagen zur Vermarkung deines Buches.
  • verlangt erst ein Honorar, wenn er dich an einen Verlag vermittelt hat und nimmt keine Lesegebühr, Lektoratsgebühr oder ähnliches.
  • sollte bereits Autoren erfolgreich vertreten haben und Beispiele nennen können.
  • handelt für dich den Vertrag mit dem Verlag aus.
  • verhandelt für dich Übersetzungsrechte, Filmrechte und sonstige Rechte.
  • erhält in der Regel 15 % bis 20 % der Einkünfte des Autors.

So nimmst du Kontakt mit einem Literaturagenten auf

Wähle eine für dein Genre passende Literaturagentur aus. Zunächst musst du den Agenten von dir überzeugen. Üblicherweise reichst du bei der ersten Kontaktaufnahme ein Exposé und eine Leseprobe per E-Mail oder per Post ein. Gefällt dem Literaturagenten, was er sieht, übernimmt er deine Vertretung. Sonst nicht. 

Er investiert eine Menge vorerst unbezahlter Arbeit in die Manuskripte und die Vertretung der Autoren. Daher trifft er die Auswahl sehr sorgfältig. Er wird dein Buch nur dann annehmen, wenn er darin Vermarktungspotenzial erkennt. Literaturagenten akzeptieren bei fiktionaler Literatur wie Romanen häufig nur fertige Werke.

Vorteil: Wenn es ihm gelingt, einen Vertrag mit einem Verlag auszuhandeln, wird er besser sein als das, was du aushandeln kannst. Ohne Kenntnis der Branche ist die Gefahr groß, dass du dich unter Wert verkaufst.

Selbst auf die Suche nach einem Verlag gehen

Du willst lieber von dir aus Kontakt zu Verlagen herstellen und Lektoren anschreiben? Dann steht am Anfang eine Recherche an: Hast du ein Sachbuch, Fachbuch oder einen Roman verfasst? In welchem Genre ist dein Buch angesiedelt? Ist es ein Thriller, Liebesroman, Science Fiction, Fantasy oder ein Frauenroman? Von dieser Einordnung hängt ab, welche Verlage für dich in Frage kommen. Schau dir das Portfolio renommierter Verlage an. Passt dein Buch wirklich dazu? Falls ja, suche auf der Website der Verlage nach dem Unterpunkt „Manuskripteinsendung“. Die Anforderungen sind von Verlag zu Verlag leicht unterschiedlich. Passt dein Buch nicht ins Programm, kannst du dir die Mühe gleich sparen.

Typische Anforderungen für eine Manuskripteinsendung

Einreichen musst du in den meisten Fällen:

  • Autorenbiografie (inklusive Hinweis auf Teilnahme an Schreibwerkstätten, bisherige Veröffentlichungen und Auszeichnungen)
  • Exposé
  • Leseprobe von 20 – 30 Seiten

Viele Verlage akzeptieren keine Zusendung per E-Mail, auf CD oder USB-Stick. Der Text deiner Leseprobe muss in der Regel als Normseiten formatiert sein. Du brauchst nicht unbedingt den Anfang einsenden. Wähle die deiner Ansicht nach beste Stelle deines Manuskripts. Dein Ziel ist, den Lektor (oder den Praktikanten) zu beeindrucken. Das Exposé muss den kompletten Inhalt preisgeben und die Zusammenhänge aufzeigen.

Tipp: Schreibe sämtliche in Frage kommende Verlage gleichzeitig an. Bis die ersten Antworten eintreffen, vergehen Monate. 

Warum Neobooks eine Alternative für dich sein kann

Du willst Autor werden, wurdest bisher von Verlagen aber immer abgelehnt? Vielleicht ist das Portal Neobooks das Richtige für dich: Die Verlagsgruppe Droemer Knaur bietet Autoren die Möglichkeit, dort ihre Werke kostenfrei zu veröffentlichen. Wenn du am Scouting teilnimmst, liest das Lektorat mit. Immerhin neun Verlage suchen zwischen den Uploads nach vielversprechenden Kandidaten für ihre Verlagsprogramme. Auch Titel von Self-Publishern kommen dafür in Frage.

Möglichkeit 2: Autor werden und das Buch selbst verlegen

Stichwort Self-Publishing: Vielleicht hast du gar nicht vor, einen Verlag für dein Buch zu suchen. Self-Publishing ist inzwischen eine ernstzunehmende Alternative zu etablierten Verlagen geworden. 

Vorteile Self-Publishing

1. Kontrolle über den gesamten Prozess der Bucherstellung, Buchgestaltung und Buchvermarktung

Als Self-Publisher entscheidest du, mit wem du zusammenarbeiten möchtest. Außerdem behältst du die komplette Kontrolle über sämtliche Prozesse, die mit deinem Buch zusammenhängen. Dazu gehören: 

  • Inhalt
  • Genre
  • Lektorat und Korrektorat
  • Formatierung
  • Titel
  • Covergestaltung
  • Formate (E-Book, gedruckte Ausgabe, Hörbuch) 
  • Verkaufsplattformen
  • Preisgestaltung
  • Marketingmaßnahmen (Leserunden, Influencer, Interviews, Lesungen)

2. Freiheit bei Genre, Format und Veröffentlichungsintervallen

Als Autor im Selbstverlag genießt du viele Freiheiten:

  • Du kannst das Genre frei wählen oder einen Genre-Mix verfassen. Niemand zwingt dich, kommerziell zu denken. Dadurch kannst du mehr experimentieren als ein Autor, der unter dem Dach eines Verlages publiziert. 
  • Ebenso kannst du Themen in den Fokus rücken, die eher ein Nischenpublikum als den Mainstream interessieren.
  • Bei Format und Textlänge hast du freie Hand. Du musst keine Wort- oder Seitenzahl einhalten.
  • Es liegt bei dir, wie schnell du den nächsten Titel auf den Markt bringst. Niemand jagt oder bremst dich.

3. Uneingeschränkte Rechte am Gesamtwerk

Ein großer Vorteil, den alle genießen, die Autor werden und ihre Titel im Eigenverlag veröffentlichen: Alle Rechte bleiben bei dir.

  • Du entscheidest, in welcher Form dein Buch veröffentlicht wird: als E-Book, Book-on-Demand, Printausgabe, Hörbuch oder Film.
  • Du kannst dein Buch jederzeit erweitern oder aktualisieren. 
  • Wie lange dein Buch verfügbar bleibt, entscheidest du selbst.

4. Höhere Tantiemen

Als Self-Publisher von E-Books erhältst du bis zu 70 % der Einnahmen. Bei einem etablierten Verlag sieht die Vergütung deutlich schlechter aus. 

Vom Nettoverkaufspreis erhältst du als Verlagsautor in der Regel:

  • bis zu 7 % Beteiligung bei Taschenbüchern 
  • bis zu 12 % bei Hardcover-Ausgaben 
  • bis zu 25 % bei E-Books

Nachteile Self-Publishing

Das Verlegen von Büchern im Selbstverlag hat allerdings auch Nachteile. 

1. Kosten vorschießen

Willst du ein gutes Buch herauszubringen, musst du zunächst Geld investieren. Du brauchst die kompetente Unterstützung von professionell tätigen Freelancern und solltest dabei nicht auf den Cent gucken, sondern auf Qualität:

  • Lektorat
  • Korrektorat (am besten unabhängig vom Lektorat) 
  • Grafikdesign (Covergestaltung)
  • Unterstützung bei der Formatierung

2. Zeitlicher Aufwand

Es ist einerseits reizvoll, über den gesamten Prozess der Bucherstellung die Kontrolle zu behalten. Du musst dich nicht an die Anforderungen eines Verlages anpassen. Allerdings bedeutet das andererseits: Indie-Autoren tragen für jede Entscheidung die alleinige Verantwortung. Autor werden und Bücher selbst verlegen bedeutet:

  • Du musst das komplette Projekt planen und den Überblick behalten.
  • Du solltest Aufgaben an Freelancer delegieren können.
  • Du brauchst Kenntnisse in Vertrieb, Marketing und Social Media.
  • Du solltest Wissen über Veröffentlichungsprozesse mitbringen.
  • Du solltest dein Buch in vielen Shops anbieten.

3. Weniger Respekt und Achtung

Self-Publishing Titel werden noch immer weniger ernst genommen als Bücher, die in Verlagshäusern erscheinen. 

  • Die Titel werden nur in Ausnahmefällen in Buchhandlungen angeboten. 
  • Bei Literaturpreisen werden Titel aus Eigenverlagen nicht berücksichtigt.

Wie du vom Manuskript zur Buchveröffentlichung im Selbstverlag kommst

1. Wähle deinen Verlagsnamen mit Bedacht 

Der Name deines Verlages sollte zu deinem Vorhaben passen. Im Nachhinein lässt er sich nicht mehr ändern. Überlege genau, wie stark du dich damit auf ein Genre festlegen willst. Ein neutraler Name gibt dir mehr Spielraum. Ob dein Wunschname und die passende Domain noch verfügbar sind, kannst du auf Denic Domains herausfinden. Zur Sicherheit solltest du zusätzlich eine kostenpflichtige Markenrecherche in Anspruch nehmen: Domainguard. So verhinderst du, dass du versehentlich bestehende Rechte verletzt.

2. Engagiere einen erfahrenen Lektor

Dein Buch muss durch Struktur, Inhalt und Aufbau überzeugen. Außerdem sollte es frei von Fehlern sein. Das betrifft Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik, aber auch den generellen sprachlichen Ausdruck. Leser, die deinen Titel erwerben, sind kritisch und gnadenlos. Wenn du nicht willst, dass es hämische Rezensionen hagelt, investiere Geld in ein Lektorat. Es gibt freiberuflich tätige Lektoren, die du für dein Buchprojekt gewinnen kannst. Erkundige dich nach der Erfahrung des Lektors. Lass dir Arbeitsproben zeigen und vereinbare ein Probelektorat. Dabei zeigt sich, ob ihr zusammenarbeiten könnt. Je kritischer dein Lektor ist, desto besser. Du brauchst jemanden, der sich traut, dir zu widersprechen.  Ein guter Lektor ist kein Ja-Sager.

Mach nicht den Fehler, dein Manuskript Freunden oder Familienangehörigen zum Korrekturlesen in die Hand zu drücken. Ihnen fehlen in der Regel Fachkenntnis, Abstand und Einblick in die Self-Publishing-Prozesse. Über diese Kanäle kannst du dir Feedback und Motivation holen. Wenn es darum geht, dein Buch druckfertig zu machen, vertraue auf die Unterstützung von professionellen Dienstleistern. Ein guter Lektor ist jeden Cent wert.

Ein Lektor…

  • optimiert deinen Text inhaltlich.
  • kontrolliert die Struktur: Ist bei Sachbüchern die Kapitelanordnung sinnvoll? Stimmt bei deinem Roman die Spannungskurve? Gibt es ungewollte Wechsel der Erzählperspektive? 
  • achtet auf den richtigen sprachlichen Ausdruck.
  • entfernt Grammatikfehler, Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler.

3. Wähle einen fesselnden, berührenden, besonderen Titel für dein Buch

Das ist einfacher gesagt als getan. Sachbuchautoren haben es bei der Titelfindung leichter als fiktionale Autoren: Sie brauchen letztendlich nur auf den Punkt bringen, worum es in ihrem Buch geht. Beim Titel des Buches kann der Untertitel den Haupttitel unterstützen.

Bei Romanautoren ist mehr Kreativität gefragt. Der Titel muss die Aufmerksamkeit potenzieller Leser packen. Er sollte die richtigen Assoziationen wecken und andeuten, worum es in deinem Buch geht. Du hast eine Entscheidung getroffen? Prüfe, ob es deinen Wunschtitel schon gibt. Bereits veröffentlichte oder geplante Titel kannst du im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) nachschlagen. Zusätzlich ist eine kostenpflichtige Recherche im MediaRegister sinnvoll. Das reduziert das Risiko, später in Rechtsstreitigkeiten verwickelt zu werden.

4. Lass den Buchumschlag von einem Grafikdesigner entwerfen

Eigenentwürfe haben häufig etwas Amateurhaftes. Das schreckt potenzielle Leser ab. In den meisten Fällen gibt das Cover den Ausschlag dazu, ob ein Buch gekauft wird oder nicht. Je professioneller es aussieht, desto höher wird der Verkaufserfolg ausfallen. Wichtig ist, dass Titel und Umschlaggestaltung zum einen die üblichen Erwartungen an das Genre bedient. Gleichzeitig aber spannend und innovativ genug wirken, um Interesse zu wecken. Dein Buch sollte aus der Masse der Veröffentlichungen herausstechen. Nur dann wird dein Titel angeklickt und der Klappentext gelesen.

5. Verfasse einen starken, aussagekräftigen Klappentext

Einen guten Klappentext zu verfassen, kostet Zeit. Als Sachbuchautor solltest du neben dem Thema des Buches deine Expertise in den Vordergrund rücken. Schreibst du beispielsweise über die Herausforderungen in einem Mehrgenerationenhaus? Erwähne, dass du selbst mit vier Generationen unter einem Dach lebst. Zeig dich als Experte! Das ist entscheidend, damit die Leser dir vertrauen. 

Bist du Romanautor, muss es dir gelingen, das Besondere deines Buches in wenigen Zeilen einzufangen. Dein Klappentext sollte spannend sein. Aber er darf nicht zu viel verraten. Wenn du dich damit sehr schwertust, überlass diese Aufgabe deinem Lektor. 

6. Engagiere einen Korrektor

Ein Korrektor macht das Manuskript verkaufs- beziehungsweise druckfertig. Dein Lektor kann das Schlusskorrektorat zwar prinzipiell mit übernehmen. Sinnvoller ist, es jemand anderem zu übertragen. Der Grund: Eine dritte Person hat den nötigen Abstand. Sie schaut mit frischem Blick auf den Text.

Ein Korrektor…

  • filtert letzte Fehler heraus (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik).
  • prüft das Layout (Stimmen die Absätze? Ist irgendwo ein Leerzeichen zu viel? Gibt es hässliche Verschiebungen?).
  • vereinheitlicht Schreibweisen.
  • kontrolliert, ob das Inhaltsverzeichnis und die tatsächlichen Seitenzahlen übereinstimmen.
  • hat ein Auge für Inkonsistenzen.

7. Biete dein Manuskript als eBook und als gedrucktes Buch an

Es ist einfacher, ein E-Book zu verkaufen als ein Taschenbuch. Dabei spielt zum einen der Preis eine Rolle. E-Books gibt es schon ab 0,99 €. Zum anderen geht ein Taschenbuch noch schneller unter als eine E-Book-Veröffentlichung. Trotzdem solltest du ergänzend eine Ausgabe auf Papier anbieten. Das kann beispielsweise als Book-on-Demand geschehen. Viele Leser bevorzugen es, ein echtes Buch in den Händen zu halten. Manche erwerben sogar beide Veröffentlichungen. Das E-Book wird gelesen, das Taschenbuch kommt ins Regal.

Um dein Manuskript in ein E-Book zu verwandeln, kannst du beispielsweise Papyrus Autor oder  Scrivener nutzen. Beide Programme exportieren direkt ins ePub-Format. Falls du in Word oder OpenOffice schreibst, ist Jutoh eine gute Wahl. 

8. Stell dein Buch bei Shops wie Amazon, Tolino und Neobooks ein

Das ist zwar kein Muss. Du kannst dein Buch auch vollkommen unabhängig vermarkten. Aber der Weg ist dann deutlich schwieriger. Nutze etablierte Wege. Mit Amazons Kindle Direct Publishing kannst du am einfachsten und bequemsten erste Gehversuche als Autor machen. In wenigen Minuten ist dein Titel hochgeladen und steht zum Kauf bereit. Du kannst wählen, ob du deinen Klarnamen verwenden willst oder lieber unter Pseudonym publizierst. Für jedes verkaufte Exemplar erhältst du 70 % der Tantiemen. Das gilt für den internationalen Vertrieb. Auch bei KDP Select solltest du deinen Titel melden. Dadurch wird er in die Kindle-Leihbücherei aufgenommen. Das wird vergütet und sichert dir weitere Einnahmen. 

KDP Select:

  • Dein E-Book muss exklusiv im Kindle-Shop erhältlich sein.
  • Es kann nach der Anmeldung bei KDP Select in Kindle Unlimited (KU) und die Kindle-Leihbücherei (KOLL) aufgenommen werden. 
  • Du erhältst anteilig Einnahmen aus dem KDP Select-Fonds. Die Höhe richtet sich danach, wie viele Seiten deines Buches gelesen wurden.

2015 wurde Tolino Media gegründet. Das Selfpublishing-Portal ist ein Gemeinschaftsportal von deutschen Buchhandelsketten wie Thalia, Weltbild, Hugendubel und Osiander. Auch dort kannst du dein Werk anbieten. 

Bei Neobooks hat du darüber hinaus die Chance, doch noch einen Verlag für dein Buch zu finden. Falls dir das nicht wichtig ist, nimmst du einfach nicht am Scouting teil.

9. Entwickle einen Marketing-Plan für dein Buch

Dein Buch ist zwar fertig und kann prinzipiell die Bestsellerlisten stürmen. Wenn jedoch niemand davon weiß, wird es hoffnungslos untergehen. Du musst dich um Werbung kümmern. Dabei kannst du Freunde, Bekannte und Kollegen um Mithilfe bitten: Sie können deine Postings in sozialen Medien teilen, dein Buch als Präsent für Freunde, Bekannte und Angehörige in Erwägung ziehen und deinen Blog kommentieren.

Für alle Autoren:

  • Erstelle eine Website für dein Buch. Stell dich vor mit Foto, Biografie, Buchcover und Leseprobe.
  • Melde dich bei Podcasts, die zu deinem Thema passen. Biete dich zu einem Interview an.
  • Erstelle eine Facebook-Seite für dich als Autor. Poste regelmäßig etwas zu dir, dem Schreibprozess und deinem Buch.
  • Nutze sämtliche soziale Medien, um auf dein Buch aufmerksam zu machen. In Frage kommen beispielsweise Facebook, Twitter, Instagram und YouTube.
  • Veranstalte ein Gewinnspiel.
  • Melde dich bei der Lokalzeitung. Stelle dich für ein Interview zur Verfügung. Biete drei bis fünf gedruckte Bücher zur Verlosung an. Vielleicht verfasst der zuständige Redakteur ein Porträt über dich oder druckt eine Rezension in der Tagespresse ab.
  • Wende dich an eine örtliche Buchhandlung. Viele Buchhändler freuen sich über die Chance, eine Veranstaltung mit einem Autor ausrichten zu können. Bei einer Lesung kannst du dein Buch verkaufen, Autogramme geben und an Bekanntheit gewinnen. (Visitenkarten mit deiner Website nicht vergessen!)

Speziell für Romanautoren:

  • Verschick dein E-Book an bekannte Rezensenten und Literatur-Blogger. Bitte sie im Gegenzug um eine Rezension.
  • Organisiere Leserunden auf Vorablesen und Lovelybooks.

Speziell für Sachbuchautoren:

  • Stelle dich für Interviews in Podcasts zur Verfügung.
  • Schreibe in renommierten Blogs Gastbeiträge zu deinem Thema. Erwähne in der kurzen Autorenbiografie dein Buch.
  • Biete dich als Keynote-Speaker an.

10. Erstelle eine Autorenseite auf Amazon

Mit einer Autorenseite baust du Vertrauen bei den Lesern auf. Sie lernen dich besser kennen. Einstellen kannst du neben Fotos eine kurze Biografie, Videos (Buchtrailer) und Veranstaltungstermine. So informierst du interessierte Leser unkompliziert über Lesungen. 

  • Achte bei Fotos auf eine hervorragende Qualität. Die Bilder sollten von einem professionellen Fotografen gemacht und perfekt belichtet sein. Eine sympathische, kompetente Ausstrahlung ist wichtig. 
  • Bitte deinen Lektor, sämtliche Texte auf Herz und Nieren zu prüfen. Fehler untergraben deine Autorität. Das gilt besonders für Sachbuch-Autoren. 

Ein unschätzbarer Vorteil der Autorenseite: All deine Veröffentlichung erscheinen übersichtlich an einem Ort. Interessant ist das für Romanautoren, die eine Serie planen. Aber auch für Sachbuchautoren, die sich einem Spezialgebiet verschrieben haben. 

Fazit: Autor werden muss kein Traum bleiben

Dein Traum, ein eigenes Buch zu veröffentlichen, kann sich erfüllen. Entweder mit oder ohne Verlag. Alles, was du tun musst, ist anfangen zu schreiben. Ist das Manuskript fertig, hast du die Wahl: Verlag oder Self-Publishing? Beides hat Vor- und Nachteile. Am Ende steht auf jeden Fall eins: dein eigenes Buch.

Noch Fragen zum Thema Autor werden? Dann schreib uns deine offenen Fragen gern in die Kommentare!

Schreibe einen Kommentar