Als Influencer durchstarten – 9 hilfreiche Tipps

Geld verdienen als Reise-Instagrammer, Food-Blogger, YouTuber? Für viele ein absoluter Traum. Mit hoher Reichweite lässt sich eine Menge Geld verdienen. Dazu kommen Goodies, Gadgets und sonstige Produktmuster, die Firmen Influencern kostenlos zur Verfügung stellen. Alles nur für ein bisschen Werbung. Allerdings brauchst du einen langen Atem, um in einen Bereich zu kommen, der dich für Firmen interessant macht. Mit diesen 9 Tipps wird es dir hoffentlich gelingen, deinem Traum ein Stück weit näher zu rücken.

Was ist ein Influencer?

Der Begriff „Influencer“ stammt von dem englischen Verb „to influence“, was „beeinflussen“ bedeutet. Kurz gesagt, Influencer sind Meinungsmacher. Multiplikatoren, die im Social Media-Bereich Fans und Follower um sich scharren und deren Meinung überaus anerkannt ist. Der Schlüssel dazu ist Vertrauen. Influencer sind Menschen wie du und ich. Sie begeistern sich für eine Sache, haben dementsprechend einen klaren Fokus, und sie sind Experten auf ihrem Gebiet. 83 % der Verbraucher vertrauen bei Produkttipps auf persönliche Empfehlungen.

Besonders die junge Zielgruppe ist begehrt und von Firmen umschwärmt. Instagram hat sich zu einer der populärsten Plattformen für Influencer entwickelt. Besonders aktiv sind Frauen. Am gefragtesten sind die Branchen Reise, Food und Kosmetik. Dabei sprechen Beauty-Produkte besonders Mädchen unter 18 an.

Warum interessieren sich Firmen für Influencer-Marketing?

Klassische Werbung hat vor allem bei jungen Leuten weitgehend ausgedient. Diese Altersgruppe ist durch konventionelle Werbung nahezu unmöglich zu erreichen. Sie liest keine Zeitung, guckt kein Fernsehen, hört kein Radio. Ihre Welt ist das Internet. Wenn das Radio läuft, dann als Nebenbei-Berieselung auf dem Weg zur Arbeit. Mit Anzeigenwerbung, TV- und Radio-Spots oder Plakatierungsmaßnahmen erreicht man die relevante junge Zielgruppe kaum. Dazu kommt, dass Werbung einen schlechten Ruf hat. Niemand, der bei Verstand ist, nimmt typische Werbebotschaften für bare Münze. Einer Umfrage zufolge vertrauen nur 27 % der Deutschen Werbefachleuten.

Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg

Ein Influencer genießt in seinem Umkreis sehr viel Vertrauen. Er ist praktisch immer im Einsatz, hat Accounts in relevanten sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter & Co., einen eigenen YouTube-Kanal, pflegt einen Blog und ist möglicherweise ergänzend in verschiedenen Foren unterwegs. Wo er sich zu Wort meldet, positioniert er sich immer wieder aufs Neue als Experte. Auf Partys und im Urlaub sieht man ihn nie ohne seine Kamera. Bericht erstattet wird immer und überall. Dementsprechend ist er nahezu ständig als Werbefigur unterwegs. Seine Bilder wecken Vertrauen und wirken authentisch. Dabei sind sie das in aller Regel genauso wenig wie die Werbemaßnahmen der großen Firmen. Das idyllisch aussehende Strandbild oder der vermeintlich gemütlich gedeckte Frühstückstisch mit Zeitung und duftendem Kaffee sind das Ergebnis harter Arbeit. Diese Fotos gaukeln eine heile Welt vor.

Extrem hohe Werbewirkung

Wirkt ein Influencer bei dem, was er tut authentisch, ist die Werbewirkung enorm. Eine Voraussetzung dafür ist, dass der Influencer voll und ganz hinter dem steht, was er verbreitet. Verliert er seine Glaubwürdigkeit, ist der Zauber vorbei. Es muss nicht einmal eine Direktwerbung für ein Produkt sein. Es reicht schon, wenn eine Food Bloggerin mit einer entsprechenden Armbanduhr am Herd steht oder beim Kochen das Shirt einer angesagten Marke trägt. In einer Influencer-Marketing-Studie des Bundesverbandes für Digitale Wirtschaft (BVDW) gab immerhin jeder sechste Befragte unter 30 an, aufgrund eines Influencers einen Artikel käuflich erworben zu haben. 68% der deutschen Online-User sind eigenen Aussagen zufolge über Influencer-Marketing auf neue Produkte aufmerksam geworden.

Wie du zum Top-Influencer wirst

1. Finde deine Nische!

Als erstes brauchst du ein Thema, eine Nische. Du solltest dich darin bestens auskennen. Was es ist, ist relativ egal. Hauptsache, du fühlst dich damit wohl und hast Freude daran und kein Problem damit, wenn daraus dein Lebensmittelpunkt wird. Food, Angeln, Hundetraining, Wandern, veganes Leben, Make-up, Meditationsübungen, Fotoequipment, Frankreich-Reisen… Je spezieller, desto interessanter wirst du im Idealfall für Follower und Unternehmen. Nehmen wir an, dein Spezialgebiet ist die chinesische Küche. Dann spezialisier dich darauf. Hast du Erfolg, bekommst du aller Wahrscheinlichkeit nach Küchenutensilien vom Topflappen über Woks bis zum neuen Herd zur Verfügung gestellt.

2. Poste attraktive Inhalte mit Mehrwert und zeig dich!

Gute Chancen haben Influencer, die ihre Inhalte visuell ansprechend aufbereiten. Stellst du dich selbst als Marke in den Mittelpunkt, hilft körperliche Attraktivität ungemein. Bist du gutaussehend, durchtrainiert oder speziell? Dann stehen deine Chancen gut, vor allem, wenn du zusätzlich noch etwas mitzuteilen hast. Eine angenehme Stimme hilft ebenfalls, wenn du Videos machst. Wichtig ist, dass du inhaltlich etwas zu sagen hast. Sonst sind deine Follower schnell wieder weg. Sie müssen das Gefühl bekommen, dass du ihnen helfen kannst, dass sie von dir etwas lernen können. Die Menschen können von Selfies ihrer Idole nicht genug bekommen, also zeig dich!

3. Lerne die Technik!

Du solltest wissen, wie anständige Fotos geschossen werden, wie man gute Videos filmt, schneidet und aufbereitet und ansprechende Texte dazu gestaltet. Wissen in diesen Bereichen ist Pflicht. Zumindest WordPress-Grundkenntnisse solltest du dir ebenfalls aneignen. Je professioneller du dich als Marke inszenierst, desto größer die Chance, dass du Erfolg hast. Interessiert dich Mode, zeig deine Outfits an interessanten Orten. Begeisterst du dich für Make-up, setzt dich vor eine Kamera und zeige, wie es benutzt wird. Bist du Food Blogger, häng die Kamera in deine Küche und erkläre, wie mit Lebensmitteln richtig umgegangen werden muss, damit daraus die leckersten Köstlichkeiten werden. Je umwerfender du dabei aussiehst, desto mehr Follower wirst du gewinnen.

4. Poste häufig!

Sichtbarkeit erreichst du nur, wenn du häufig postest. Das bedeutet eine Menge Arbeit, denn die Qualität muss stimmen. Wenigstens ein Posting pro Tag solltest du machen. Fotografiere dein Essen, lass dich in deinem Outfit ablichten, mach Selfies. Vielleicht gibt es auch zu deiner Nische jede Menge zu erzählen und zu zeigen. Die User brennen darauf, Einblicke in dein Leben zu erhalten. Dass es sich um stark geschönte, bewusst inszenierte Einblicke in dein Leben handelt, ist egal.

5. Setze Hashtags richtig ein!

Ist dein Beitrag für Instagram fertig und für die Allgemeinheit ansprechend aufbereitet, wird es Zeit für die Veröffentlichung. Anfangs fehlt dir die Fanbase. Mit den richtigen Hashtags kannst du Publikum gewinnen und auf dich aufmerksam machen. Instagram erlaubt bis zu 30 pro Posting. Gerade, wenn du Anfänger bist, lohnt es sich diese Maximalzahl komplett auszunutzen. Je mehr Hashtags, desto mehr Engagement wirst du auslösen, wie eine Studie von TrackMaven ergab. Verfasse Hashtags unbedingt in der Sprache, in der du postest. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem tummeln sich auf Instagram unzählige Leute, die auf Deutsch posten und englische Hashtags setzen. Das bringt zwei Nachteile mit sich:

  • Internationales Publikum stößt zwar auf dein Posting, hat möglicherweise aber sprachlich bedingt keine Ahnung, worum es überhaupt geht. Dementsprechend kommt keine oder kaum Interaktion zustande.
  • Kommentare und Likes von englischsprachigen Usern und Bots sind nicht hilfreich, wenn du deutsche Firmen auf dich aufmerksam machen willst. An die werden sie kaum ihre Produkte verkaufen.

Beinahe jeder Newcomer ist dazu geneigt, die populärsten Hashtags zu verwenden, um die eigenen Beiträge tüchtig zu pimpen. Problem: Genau das denken alle. Dementsprechend werden in kürzester Zeit zahllose Beiträge zum selben Hashtag gepostet und deiner geht völlig in dieser Masse unter. Versuche stattdessen, mithilfe der Instagram App passende Alternativen zu finden.

6. Fang an mit Networking!

Posten allein reicht nicht. Willst du, dass dein Posting Aufmerksamkeit bekommt, solltest du unbedingt direkt danach in deiner Nische nach Beiträgen anderer suchen. Like, folge und kommentiere, was das Zeug hält. Hinterlasse qualitativ hochwertige Kommentare, die mit Wissen, Erfahrung oder Persönlichkeit punkten. Ein einfaches „Super!“ wird dich aber auch schon weiterbringen. Nimm dir dafür Zeit. Willst du schnell Erfolg haben, solltest du mindestens eine Stunde damit zubringen. Mehrere Stunden wären besser.

Auf Facebook gibt es Gruppen, in denen sich die Mitglieder gegenseitig mit Likes unterstützen. Die Mitgliedschaft dort kann für dich hilfreich sein. Gründe eine passende Facebook-Gruppe und interagiere mit den Usern. Beantworte Fragen, rege Aktionen an, veranstalte ab und zu ein Gewinnspiel. All das generiert Reichweite. Es ist ebenso sinnvoll, Gastbeiträge für Blogs zu verfassen, die einen Bezug zu deiner Nische haben. Dadurch wirst du bekannt und etablierst dich als Kenner der Materie.

7. Geh keine Kompromisse ein!

Hast du deine Nische gefunden, bleib dabei. Geh keine Kompromisse ein, nur weil du ein finanzielles Angebot bekommst, das kurzfristig zwar Geld in deine Kasse spült, langfristig aber schlimmstenfalls deine Glaubwürdigkeit untergräbt. Denke langfristig. Wenn du zum Mikroinfluencer wirst, können schon die ersten Angebote kommen. Überlege, ob du für zweifelhafte Vitaminpräparate, Fitessnahrung, Handyhüllen und ähnliches dein Gesicht in die Kamera halten willst. Warte lieber noch etwas, bis die wirklich interessanten Angebote eintrudeln.

8. Sorge für eine klare Linie!

Wichtig bei all deinen Social Media-Aktivitäten ist es, eine einheitliche, klare Linie zu verfolgen. Deine Bildersprache sollte stimmig sein, dein Stil unverwechselbar. Überleg dir beim Bloggen oder bei deinen Videos eine Anrede und einen Abspann. Beides solltest du konsequent immer in identischer Form verwenden.

9. Registrier dich bei Plattformen, die Influencer und Marken zusammenbringen!

Du kannst warten, bis du von Firmen entdeckt und angeschrieben wirst. Du kannst aber auch in die Offensive gehen und selbst für Sichtbarkeit sorgen. Anschauen solltest du dir zu diesem Zweck die Plattformen Tubevertise, HashtagLove, Reachhero, Indahash, Blogfoster, Reachbird, Trusted Blogs, Find a Blogger und Hivency. Es gibt noch viele mehr, die Influencer mit Unternehmen vernetzen. Einige verlangen eine Provision, z.B. nimmt Reachhero 15 % des Preises, den du für das Produkt Placement erhältst.

Fazit

Der Traum, als Influencer durchzustarten, muss kein Traum bleiben! Gelingt es dir, dich gut zu verkaufen, eine hohe Reichweite zu erzielen und dich für Firmen interessant zu machen, kannst du eine Menge Geld verdienen. Den Gedanken des schnellen und einfachen Geldes als Influencer, solltest du jedoch ad acta legen. Ein gefragter Influencer wirst du nicht von heute auf morgen – und viele schaffen es nie. Bis du tatsächlich in den Bereich gelangst, in dem du als Influencer deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst, ist jede Menge Geduld und harte Arbeit erforderlich – und noch dazu eine große Portion Glück. Nichtsdestotrotz ist es möglich. Unsere Tipps helfen dir hoffentlich ein Stück weit auf deinem Weg zum Erfolg.

Noch Fragen oder Anregungen zum Thema Influencer werden? Dann lass es und gern in den Kommentaren wissen!

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