Stromvergleich: Auf diese Punkte musst du achten

Seit 20 Jahren dürfen sich Verbraucher ihren Stromanbieter frei aussuchen und sind nicht mehr an den örtlichen Versorger gebunden. Mittlerweile gibt es mehr als 1.200 Stromlieferanten in Deutschland, von denen der Großteil auch Tarife für Privatkunden anbietet. Durch die enorme Bandbreite der angebotenen Tarife ist ein Vergleich ohne technische Hilfsmittel schwierig. Mit einem Stromvergleich findest du schnell und einfach den für dich passenden Stromanbieter. Wir zeigen in diesem Artikel, worauf du bei der Auswahl achten solltest und welche Tarife du besser meidest.

Vertragsbestandteile – das sollte enthalten sein

Die Vertragslaufzeit des neuen Vertrags sollte nicht zu lang sein. Mehr als zwölf Monate sind nicht empfehlenswert. Sinkt das Gesamtpreisniveau während der Vertragslaufzeit, bist du bei langlaufenden Verträgen weiterhin gebunden und kannst nicht flexibel reagieren. Die Kündigungsfrist sollte einen Zeitraum von drei Monaten nicht überschreiten. Besser sind Tarife mit einer Frist von maximal sechs Wochen. Notiere dir in jedem Fall den spätesten Kündigungstermin und vergleiche vor Ablauf der Kündigungsfrist erneut die Tarife der Anbieter, um gegebenenfalls wechseln zu können.

Eine automatische Vertragsverlängerung um die Dauer der Erstlaufzeit ist üblich. Einige Anbieter verzichten nach Ablauf der ersten Vertragslaufzeit aber auf eine weitere feste Laufzeit und verlängern den Vertrag nur noch um jeweils einen Monat. Achte zusätzlich darauf, dass eine Preisgarantie enthalten ist, die zumindest den Arbeitspreis für eine Kilowattstunde Strom garantiert. Ohne Preisgarantie darf der Anbieter die Preise während der Vertragslaufzeit erhöhen.

Tipp: Einen Online-Stromvergleich kannst du zum Beispiel bei der unabhängigen Seite BesteStromvergleich.de durchführen.

Vorkasse, Kaution, Strompakete – Vertragsbestandteile, auf die du verzichten kannst

Stromtarife, bei denen man zum Beispiel einen gesamten Jahresbetrag vorab bezahlen muss, sind spätestens seit den Insolvenzen von TelDaFax und Flexstrom mit einem negativen Image belegt. Bei den meisten Preisvergleichsportalen werden diese Tarife nicht mehr grundsätzlich angezeigt. Wenn du einen Tarif mit Vorkasse wünschst, musst du diesen Punkt selbst anwählen. Tarife mit Kaution nutzen ein ähnliches Prinzip. Man zahlt zum Beginn der Vertragslaufzeit einen höheren Abschlag, den man am Ende der Abrechnungsperiode zurückerstattet bekommt. Bei beiden Tarifarten ist das eingezahlte Geld bei einer Insolvenz des Anbieters während der Vertragslaufzeit zunächst verloren.

Tarife, bei denen man feste Strompakete kauft, sind ebenfalls nur eingeschränkt empfehlenswert. Statt einer verbrauchsabhängigen Abrechnung zahlt man bei diesen Tarifen für eine bestimmte Kilowattstundenzahl. Verbraucht man weniger als vereinbart, zahlt man trotzdem den Festpreis. Einen höheren Verbrauch rechnet der Stromanbieter mit sehr hohen Preisen ab. Diese Tarife lohnen sich allenfalls, wenn man genau weiß, wie viel Strom man selbst pro Jahr verbraucht und dieser Verbrauch auch nicht schwankt.

Neukundenboni – starke Preisreduzierung nur im ersten Jahr

Besonders günstige Anbieter zahlen Neukunden Boni im ersten Vertragsjahr, die die Gesamtkosten reduzieren und so einen oberen Platz im Ranking garantieren. Die Gewährung der Rabatte ist dabei je nach Anbieter unterschiedlich. Einige Stromanbieter zahlen einen festen Beitrag an Neukunden aus, entweder als „Willkommensbonus“ zum Beginn der Vertragslaufzeit oder als Jahresbonus bei der ersten Abrechnung. In jedem Fall solltest du darauf achten, dass der Bonus gezahlt wird, wenn die zwölf Monate Vertragslaufzeit erfüllt sind. Der Bonus muss auch bei Kündigung des Vertrags zum Ablauf gewährt werden.

Einige Anbieter gewähren statt eines festen Beitrags nur einen prozentualen Bonus auf die Gesamtkosten. Üblich sind 15%, es gibt aber auch Anbieter die 25% oder mehr versprechen. Achte hier auch auf die Bonusbedingungen. Häufig zahlt der Stromlieferant nur die bei Abschluss vereinbarte Summe. Wenn du also deutlich mehr Strom verbrauchst, als angenommen, erhältst du deinen Bonus nur auf die Kosten für den Verbrauch, den du bei Vertragsabschluss angegeben hast. Verbrauchst du aber weniger, reduziert sich der Bonus ebenfalls entsprechend. Mit einem festen Bonus kann man im Zweifelsfall besser kalkulieren als mit einem prozentualen Bonus.

Naturstrom, Ökostrom, Wasserstrom – achte auf die Zusammensetzung

Wenn du zukünftig Strom aus regenerativen Quellen beziehen möchtest, solltest du auf die Aufteilung der Energieträger bei deinem zukünftigen Lieferanten achten. Teilweise werden Tarife als Naturstrom beworben, weil in ihnen kein Atomstrom enthalten ist. Kohle wird aber durchaus im Energiemix genutzt. Bei Strom aus Wasserkraft profitieren in der Regel Wasserkraftwerke im Ausland von deinen Zahlungen, weil es in Deutschland kaum Wasserkraftwerke gibt.

Online oder Service vor Ort – den richtigen Anbieter finden

Die Stromanbieter unterscheiden sich zusätzlich im angebotenen Service. Reine Onlineanbieter verschicken Vertragsunterlagen nur per E-Mail und du kannst dich nur telefonisch oder online bei Fragen melden. Große Unternehmen verfügen häufig über Servicecenter in Ballungsgebieten, bei denen du auch eine persönliche Betreuung erhalten kannst. In der Regel sind Onlineanbieter aufgrund der geringeren Kostenstruktur auch günstiger. Günstige Preise müssen dabei nicht zwingend auch schlechten Service bedeuten.

Fazit

Mit unseren Hinweisen und Tipps findest du schnell und komfortabel einen neuen Stromlieferanten. Probiere einfach einen Stromvergleich aus, du brauchst nur deine Postleitzahl und den letzten Stromverbrauch eingeben und erhältst sofort aussagekräftige Ergebnisse.

Hast du noch weitere Fragen oder Anmerkungen zum Stromvergleich? Dann schreib uns einen Kommentar!

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